Göttingen

Neue Erkenntnisse zur Mondentstehung: Was die Sauerstoffisotope verraten!

Ein Forschungsteam der Universität Göttingen und des Max-Planck-Instituts hat neue Messungen veröffentlicht, die eine gängige Theorie zur Entstehung des Mondes in Frage stellen. Die allgemein akzeptierte Hypothese besagt, dass der Mond durch eine Kollision zwischen der frühen Erde und einem Protoplaneten namens Theia entstand. Diese Theorie geht davon aus, dass Theia etwa 70% des Mondmaterials und die Erde 30% beigesteuert hat.

Die aktuellen Ergebnisse, die am 24. Dezember 2024 im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht wurden, zeigen jedoch eine bemerkenswerte Ähnlichkeit in der Verteilung der Sauerstoffisotope von Erde und Mond. Das Forschungsteam analysierte hierfür 14 Mondproben und führte 191 Messungen an Mineralien der Erde durch. Nach Ansicht von Mitautor Andreas Pack könnte diese Ähnlichkeit darauf hinweisen, dass Theia seinen Gesteinsmantel bei vorhergehenden Kollisionen verlor und als metallische Kanonenkugel mit der Erde kollidierte. Diese Hypothese könnte erklären, warum die Sauerstoffisotope von Erde und Mond so ähnlich sind.

Erkenntnisse zur Herkunft des Wassers

Zusätzlich geben die neuen Daten Einblick in die Herkunft des Wassers auf der Erde. Die gängige Annahme, dass Wasser durch Einschläge nach der Mondentstehung auf die Erde kam, könnte durch die neuen Erkenntnisse in Frage gestellt werden. Laut den Forschern sollte es, aufgrund der häufigeren Einschläge auf die Erde im Vergleich zum Mond, einen messbaren Unterschied in den Sauerstoffisotopen geben, was jedoch nicht der Fall ist. Erstautorin Meike Fischer erklärt, dass viele Meteoritenklassen als mögliche Verursacher ausgeschlossen werden können. Besonders die Meteoritenklasse der Enstatit-Chondriten könnte jedoch für den Wasserhaushalt der Erde verantwortlich sein.

Zusätzlich zeigen frühere Studien, basierend auf Gesteinsproben von Apollo-Missionen, signifikante Unterschiede in der Isotopenverteilung von Sauerstoff im Mondgestein im Vergleich zu irdischem Gestein. Diese Analyse unterstützt die Sichtweise, dass der Mond aus einem Zusammenstoß der Urerde mit einem marsgroßen Planeten entstand. Bei einem angenommenen Anteil von 70 bis 90 Prozent sollte sich die Isotopenzusammensetzung von Erde und Mond deutlich unterscheiden. Stattdessen wurde ein Unterschied von nur 0,0012 Prozent zwischen den Sauerstoffisotopen 16O und 17O nachgewiesen, was die Theorie eines gemeinsamen Ursprungs in Frage stellt, wie auch in früheren Studien berichtet wurde.

Das Forschungsteam plant, das Mischungsverhältnis von Theia-Material zu Urerde-Material im Mond weiter zu untersuchen. Erste Daten deuten darauf hin, dass das Mischungsverhältnis bei etwa fünfzig zu fünfzig liegt, was niedriger ist als bislang angenommen.

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