Göttingen

Neues Herzpflaster aus Stammzellen: Hoffnung für Millionen!

Wissenschaftler der Uniklinik Göttingen haben ein innovatives „Herzpflaster“ entwickelt, das aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) hergestellt wird und Menschen mit schwerer Herzschwäche helfen könnte. Der Machbarkeitsnachweis wurde im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht. Schätzungsweise zwei Millionen Menschen in Deutschland sind von Herzinsuffizienz betroffen, die sich durch Symptome wie geringe Leistungsfähigkeit, Atemnot und Müdigkeit äußert. Etwa 200.000 Menschen könnten für die neuartige Therapie in Frage kommen, wie t-online.de berichtet.

Das Implantat hat eine Größe von etwa 100 Quadratzentimetern und enthält zwischen 40 und 200 Millionen Herzzellen. Tierstudien an Ratten und Rhesusaffen zeigen eine signifikante Verbesserung der Herzfunktion. Der erste Menschentest wurde bereits vom Paul-Ehrlich-Institut genehmigt. Eine 46-jährige Patientin, die an fortgeschrittener Herzschwäche litt, erhielt 400 Millionen Herzzellen. Nach drei Monaten stieg die Pumpleistung ihrer linken Herzkammer von 35 auf 39 Prozent. Die Dosis pro Pflaster wurde mittlerweile auf 800 Millionen Herzzellen erhöht, was für gesunde Menschen eine Pumpleistung von etwa 60 Prozent bedeuten würde. Laut forschung-und-wissen.de könnte das Pflaster nicht nur als Überbrückung zur Herztransplantation dienen, sondern auch eine dauerhafte Lösung darstellen.

Klinische Studien und Zukunftsausblick

Bisher haben 15 Menschen das Implantat erhalten, und insgesamt sind 53 Patienten für die Behandlung vorgesehen. Erste klinische Daten werden bis Ende 2025 erwartet. Die Patienten müssen lebenslang Immunsuppressiva einnehmen, um eine Abstoßung des Implantats zu verhindern. Bislang sind keine größeren Nebenwirkungen oder ein erhöhtes Tumorrisiko festgestellt worden. Die iPS-Zellen für das Pflaster stammen nicht von den Patienten selbst und etwa jeder zehnte Mensch mit Herzschwäche könnte für die Therapie in Frage kommen. Zudem wird eine Zulassungsstudie für das Verfahren möglicherweise 2026 starten, wobei auch eine zukünftige Anwendung bei anderen Krankheiten wie Parkinson, Typ-1-Diabetes und altersabhängiger Makuladegeneration denkbar ist.

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
gesundheitskrise
In welcher Region?
Göttingen
Genauer Ort bekannt?
Göttingen, Deutschland
Beste Referenz
t-online.de
Weitere Infos
forschung-und-wissen.de