Ein internationales Forschungsteam hat einen riesigen Riss unter der Türkei entdeckt, der sich in Richtung nordwestlichen Iran ausdehnt. Dieser Riss verläuft unter dem Zagros-Gebirge, von der Türkei bis zum Irak, und ist Teil eines komplexen geologischen Prozesses, der über die letzten 20 Millionen Jahre beobachtet wurde.
Der Riss ist das Resultat einer Abkopplung eines ozeanischen Plattenstücks, das aufgrund der Kräften in der Region unter dem Zagros-Gebirge noch nicht vollständig abgerissen ist. Das Gewicht dieser ozeanischen Platte zieht das Gebirgsvorland im Irak nach unten und hat eine tiefe, sedimentgefüllte Senke geschaffen. Die Erkenntnisse wurden im Fachjournal Solid Earth veröffentlicht.
Geologische Prozesse und Studien
Forschungen zeigen, dass die ozeanische Platte unter dem Zagros-Gebirge in der irakischen Region Kurdistan hängt, während der Kontakt zur Erdkruste in der Türkei bereits vollständig abgerissen ist. Dr. Renas Koshnaw erklärte, dass die ozeanische Platte die Region nach unten zieht und dabei Platz für Sedimentablagerungen schafft. Das Zagros-Gebirge erstreckt sich über 1500 Kilometer von der Osttürkei bis zum Golf von Oman und entstand durch die Kollision der afrikanischen, arabischen und indischen Kontinentalplatten mit der eurasischen Platte.
Die tektonischen Aktivitäten und die geodynamischen Modelle, die im Rahmen dieser Studien entwickelt wurden, könnten nicht nur das Verständnis geologischer Prozesse verbessern, sondern auch bei der Suche nach Erzlagerstätten und der Einschätzung von Erdbebenrisiken hilfreich sein. Diese Modelle sind besonders relevant für die Türkei, die eine Geschichte starker Erdbeben hat, wie bereits durch seismische Messungen und geologische Analysen belegt wurde.
Zusammengefasst zeigen die Forschungen, dass unter der Türkei die Abkopplung einer ozeanischen Platte stattfindet und die dabei entstehenden geologischen Prozesse erhebliche Auswirkungen auf die Erdoberfläche haben. Dies könnte auch für die zukünftige Bewertung von Erdbebenrisiken von Bedeutung sein.
