Im Jahr 2024 zog Lars Wätzold, der die Bilanz der Ereignisse in Göttingen präsentierte, verschiedene bedeutsame Entwicklungen in der Stadt in Betracht. Ein zentraler Punkt war die Abwahl von Metin Tolan, dem Präsidenten der Universität Göttingen. Diese Entscheidung wurde am 22. November 2024 in einer Sondersitzung des Senats getroffen, nachdem ein zuvor gescheiterter Einigungsversuch zwischen Senat und Stiftungsausschuss gescheitert war. Die Hauptkritikpunkte an Tolan umfassten seine Missachtung wichtiger Entscheidungen der Gremien sowie die Verantwortung für die gescheiterte Exzellenzinitiative der Universität, wie der NDR berichtete.
Tolan reagierte auf die Abwahl mit persönlichen Angriffen auf die Senatoren und äußerte den Wunsch nach verantwortungsvolleren Senatoren für die Zukunft der Hochschule. Er bleibt zunächst im Amt, bis er offiziell entlassen wird. Der Senat plant, zeitnah einen Interimspräsidenten zu benennen, und wird dazu in Abstimmung mit Vizepräsidenten, Dekanen, dem Stiftungsausschuss sowie dem niedersächsischen Wissenschaftsministerium ein Vorgehen skizzieren.
Weitere wichtige Ereignisse
Ein weiteres Thema war die Insolvenz des Kunsthauses, das in der Stadt niemals richtig angekommen war und über kein tragfähiges Finanzierungskonzept verfügte. Der ehemalige Oberbürgermeister Köhler forderte als Mitglied des Kunsthaus-Förderkreises eine Lösung von der Stadt, obwohl er das Kunsthaus mit einem strukturellen Defizit eröffnet hatte. Darüber hinaus fand im Juni ein Plebiszit statt, in dem die Stadtgemeinschaft für den Radentscheid I stimmte, trotz Widerstands von Haushaltsbündnis und Verwaltung. Letztere hatte die überteuerten Sanierungskosten der Multifunktionshalle angeführt, um gegen den Radentscheid zu argumentieren.
Nach erfolgreichem Radentscheid wurde für das Sanierungskonzept des Deutschen Theaters jedoch nur noch mit einer Inflationsrate von 3 Prozent geplant. Zudem sorgte das Vorkommen der Feldlerche für einen Baustopp des Gewerbegebiets Area 3 Ost, während Planer des Zweckverbands weiterhin auf die Zerstörung von wertvollem Ackerland setzen. Eine Bürgerinitiative wehrt sich entschieden gegen die Planung des Gewerbegebiets und engagiert sich dabei auch für den Schutz bedrohter Vogelarten.