In Niedersachsen breitet sich die Population der Goldschakale (Canis aureus) zunehmend aus. Mit mehr als 20 Nachweisen in den letzten Jahren, die von der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) erfasst wurden, ist diese Entwicklung als „erstaunlich“ einzustufen. Die LJN machte am 28. Februar 2025 darauf aufmerksam, dass die Ausbreitung der Goldschakale nach Norden ohne menschliche Hilfe erfolgt und dokumentierte den ersten Nachweis eines Goldschakals in Niedersachsen im Jahr 2015.
Besonders bemerkenswert ist der erste Reproduktionsnachweis, der im Herbst 2020 im Landkreis Uelzen erbracht wurde. Ein weiterer Nachweis von Goldschakalwelpen erfolgte im September 2022, was den dritten Reproduktionsnachweis deutschlandweit darstellt. Goldschakale, die ursprünglich in Südosteuropa und Teilen Asiens beheimatet sind, haben sich mittlerweile gut an die Bedingungen in Niedersachsen angepasst. Sie gelten als opportunistische Allesfresser, deren Ernährung Rehe und Schafe umfasst, aber auch Kleinsäuger, Amphibien, Insekten sowie Obst und Vögel einschließt.
Biologische Eigenschaften und Lebensweise
Goldschakale sind größer als Füchse, kleiner als Wölfe, und erreichen ein durchschnittliches Körpergewicht von 8 bis 15 kg und eine Körperlänge von 80 bis 95 cm. Sie leben meist in Familienverbänden und in festen Territorien, deren Größe zwischen 8 und 15 Quadratkilometern schwankt. Seit 2022 unterliegen Goldschakale dem niedersächsischen Jagdrecht und stehen wie Wölfe unter ganzjähriger Schonzeit.
Die Ursachen für die Ausbreitung der Goldschakale in Niedersachsen werden unter anderem im Klimawandel vermutet. Die LJN ist verantwortlich für das Zählen und Erfassen der Wölfe und Goldschakale in der Region. Wie auch das Wolfsmonitoring berichtete, ist der Goldschakal ein anpassungsfähiger Nahrungsspezialist, dessen Verbreitungsbereich sich von Frankreich im Westen bis Estland im Norden Europas erstreckt.
