
Der Naturschutzbund (NABU) im Landkreis Goslar sucht Drohnenpiloten zur Rettung von Rehkitzen, die sich bei Gefahr im Gras verstecken und dadurch durch Mähmaschinen bedroht sind. In einer Zusammenarbeit zwischen Landvolk, Jägerschaften und Umweltschützern wird angestrebt, die Felder vor der Ernte nach jungen Rehen abzusuchen. Ehrenamtliche fliegen dazu mit Wärmebildkameras über die Felder. Gefundene Kitze werden entweder an den Rand des Feldes gebracht oder sichtbar markiert. So konnte Drohnen-Pilot Florian Petersen im Jahr 2024 insgesamt 76 Rehkitze retten. Auch ein Verein in Braunschweig hat mit Drohnen 59 Rehkitze gerettet.
Um die Drohneneinsätze weiter zu unterstützen, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL einen Zuschuss von 2,5 Millionen Euro bereitgestellt, um die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras zu fördern. Dieses Förderprogramm zur Rehkitzrettung ist Bestandteil der Digitalisierungsstrategie des BMEL. Förderberechtigt sind unter anderem Kreisjagdvereine e. V. und eingetragene Vereine, die in der Wildtierrettung tätig sind, während Jagdgenossenschaften sowie nicht eingetragene Vereine von der Förderung ausgeschlossen sind.
Regelungen und Antragsverfahren
Das Antragsverfahren für die Fördermittel erfolgt in zwei Stufen, wobei die Antragstellung ausschließlich online möglich ist. Die erste Stufe, die Interessensbekundungen beinhaltete, endete am 14. Juni 2024. Der Zuwendungsantrag der zweiten Stufe musste bis zum 30. August 2024 eingereicht sein. Ab dem 20. November 2024 tritt eine neue Regelung für die Wildtierrettung mit Drohnen in Kraft. Dies geht einher mit einer Allgemeinverfügung vom 1. Oktober 2024, die den Betrieb von unbemannten Fluggeräten zu Tierschutzzwecken regelt. Dabei dürfen unbemannte Fluggeräte mit einem Gewicht von 250 g bis 25 kg in bestimmten geografischen Gebieten von den festgelegten Mindestabständen zu Wohn-, Gewerbe- und Industriegebieten abweichen. Die Rehkitzrettung in der Nähe von Wohnhäusern ist künftig ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand möglich.
Für weitere Informationen zur Thematik besuchen Sie bitte die Seiten von ndr.de und ble.de.