
Am 28. Januar 2025 fand der jährliche Verkehrsgerichtstag in Goslar statt, wo Experten über die Regulierung von MPU-Vorbereitungskursen diskutierten. Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) ist seit 70 Jahren ein zentrales Instrument der Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland und wird insbesondere bei schwerwiegenden Verkehrsverstößen wie dem Fahren unter Alkoholeinfluss angeordnet. Bei Nichtbestehen kann die Fahrerlaubnis dauerhaft entzogen werden, was die Bedeutung von entsprechenden Vorbereitungskursen unterstreicht.
Die Debatte drehte sich unter anderem um die frühzeitige Information der Betroffenen über die Anordnung einer MPU. Es wurde kritisiert, dass viele Anbieter von MPU-Vorbereitungskursen unqualifiziert sind und keine Zertifizierung erforderlich ist, was zu einer schlechten Vorbereitung und finanzieller Ausnutzung Betroffener führen kann. Der Auto Club Europa (ACE) forderte daher eine Zertifizierung der Kursanbieter und eine Beratungspflicht, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Der TÜV-Verband schloss sich diesen Forderungen an und setzte sich für verbindliche Qualitätsanforderungen sowie eine gesetzliche Grundlage für Qualifikationsstandards ein.
Diskussion über MPU-Vorbereitungskurse und deren Bedeutung
Die Experten betonten, dass die MPU dazu dient, Zweifel an der Fahreignung auszuräumen und den Betroffenen die Rückerlangung ihres Führerscheins zu ermöglichen. Der ADAC berichtete von jährlich bis zu 100.000 MPU-Anfragen. Im vergangenen Jahr wurden rund 82.261 MPUs durchgeführt, wobei 35 % aufgrund von Fahrten unter Alkoholeinfluss stattfanden. Die Auseinandersetzung mit den Ursachen des Fehlverhaltens, wie Drogen- oder Alkoholprobleme, soll zudem das Risiko von Wiederholungen im Straßenverkehr verringern.
Um die Transparenz für Verbraucher zu erhöhen, wurde ein Vorschlag für eine zentrale Online-Plattform unterbreitet. Diese würde Informationen über den MPU-Prozess und eine Positivliste anerkannter Anbieter bereitstellen. Der ADAC-Chefjurist forderte zudem, dass Betroffene frühzeitig über die Anordnung einer MPU informiert werden und bezahlbare Vorbereitungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Die Diskussion um die MPU-Vorbereitungskurse endete mit Empfehlungen an den Gesetzgeber. Auch auf der Agenda standen Themen wie Sicherheit für Fußgänger und die Regelungen zum Thema Cannabis im Verkehr. Weitere relevante Punkte waren die Debatte über Standards für Kfz-Gutachter, wo derzeit keine einheitlichen Berufsbezeichnungen bestehen. Der Verein Deutscher Ingenieure führte dazu eine neue Richtlinie ein, die einheitliche Standards für Kfz-Sachverständige in Kraft setzte.
Im Jahr 2023 wurden rund 9 Millionen Schäden für einen Gesamtbetrag von 30 Milliarden Euro reguliert. Außerdem wurde die Kritik an der Höhe des Hinterbliebenengeldes, das bei Autounfällen an Angehörige gezahlt wird, thematisiert; oftmals beträgt dieses lediglich um die 10.000 Euro, was von den Angehörigen als unzureichend wahrgenommen wird.
Für weitere Informationen zu den MPU-Vorbereitungskursen und der laufenden Diskussion können Sie t-online.de und presseportal.de besuchen.