
Die Stadt Hannover plant, Mitglied der „Allianz der Chancen“ zu werden, um die Fachkräftevermittlung zu unterstützen. Dies wurde von der Stadtverwaltung am 27. Februar 2025 bekannt gegeben. Ziel der Initiative ist es, Fachkräfte von Unternehmen, die Arbeitsplätze abbauen, in andere Jobs zu vermitteln, ohne dass diese sich arbeitslos melden müssen. Personaldezernent Lars Baumann (Grüne) betonte die Notwendigkeit, gut qualifizierten Fachkräften eine Chance zu bieten.
Die „Allianz der Chancen“ umfasst derzeit 75 Unternehmen und Institutionen in Deutschland, dazu gehören namhafte Firmen wie Bayer und Deutsche Bahn. In Niedersachsen sind unter anderem Continental, Tui, Enercity und HDI beteiligt. Sollte der Rat der Stadt Hannover zustimmen, könnte die Stadt die erste Großstadt werden, die der Allianz beitritt. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Stadtverwaltung aktuell rund 700 unbesetzte Stellen zu verzeichnen hat, darunter Techniker, IT-Spezialisten sowie Erzieher und Gärtner. Dabei sind auch Quereinsteiger in der Stadtverwaltung willkommen.
Vorteile der Jobvermittlung
Die Jobvermittlung, die durch diese Allianz unterstützt wird, ermöglicht es den Unternehmen, Fachkräfte zu finden, die aufgrund von Stellenabbau verfügbar werden. Die „Jobdrehscheibe“ wird von Continental organisiert, und die Agentur für Arbeit bietet Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen an. Für Unternehmen hat dies den Vorteil, dass sie soziale Verantwortung übernehmen und Arbeitslosigkeit vermeiden können. Ein Beispiel für den Erfolg dieser Initiative sind ehemalige Kaufhof-Mitarbeiter, die in der Stadtverwaltung eine Anstellung gefunden haben.
Eine Modellrechnung zeigt, dass es eine 80-prozentige Übereinstimmung zwischen dem Personalbedarf der Stadt und den verfügbaren Fachkräften von Continental gibt. Obwohl die Stadt bislang noch kein Personal von Allianz-Unternehmen übernommen hat, sind Personalgespräche nach Zustimmung des Rates in Planung. Der Personalausschuss hat die entsprechenden Pläne bereits genehmigt.
Die „Allianz der Chancen“ wurde im Herbst 2021 gegründet, um eine neue Arbeitsvermittlung zwischen Mitgliedsunternehmen zu unterstützen. Ariane Reinhart von Continental berichtete, dass die Allianz seit 2022 ein Wachstum von 20 Prozent verzeichnen konnte. Aktuell representiert die Allianz rund 2,8 Millionen Beschäftigte in Deutschland und hat seit ihrer Gründung bereits rund 2.000 Mitarbeitende vermittelt. Der Fokus liegt auf der Unterstützung von Mitarbeitenden in Transformationsprozessen, die durch die Automatisierung und Digitalisierung bedingt sind, während die Zusammenarbeit mit lokalen Arbeitsmarktakteuren wie der IHK und der Bundesagentur für Arbeit weiter ausgebaut wird, wie Haufe berichtete.