
Hannover zählt derzeit 308.077 Privathaushalte, von denen mehr als 50% (170.438 Haushalte) von einer Einzelperson bewohnt werden. Die aktuelle Erhebung zeigt, dass 64.315 Haushalte in der Stadt Paare ohne Kinder sind, während 51.344 Haushalte Kinder haben. Insbesondere auffällig ist, dass 47,5% der Kinder als Einzelkinder aufwachsen und nur 38,1% Geschwister haben. Dies geht aus einem Bericht von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung hervor.
Um die Situation von Familien zu verbessern, fordert Susanne Blasberg-Bense, Dezernentin für Familie, Jugend und Sport, politische Maßnahmen. In mehr als 74% der Haushalte mit Kindern leben beide Elternteile zusammen, während alleinerziehende Väter mit nur 10,8% der getrenntlebenden Väter eine geringere Präsenz aufweisen. Die wenigsten Alleinerziehenden finden sich in den Bezirken Vahrenheide, Hainholz, Linden-Nord, Mittelfeld, Limmer und Herrenhausen.
Armutsrisiko in Hannover
Besorgniserregend ist die Situation bezüglich der Armut. 25,5% der Kinder unter 18 Jahren leben in von Armut betroffenen Familien, wobei das Armutsrisiko bei Alleinerziehenden nahezu doppelt so hoch ist wie bei anderen Familien. Von 2019 bis 2023 stieg die Anzahl der von Armut betroffenen Allein- und Getrennterziehenden um 399 Haushalte, was einem Zuwachs von 6,4% entspricht. Im Jahr 2023 sind rund 15,2% der Bevölkerung von Armut betroffen, ein Anstieg im Vergleich zu 14,8% Ende 2021, wie die Sozialberichterstattung Niedersachsen berichtet.
Die Altersarmut in Hannover liegt bei 8,6%, was im Vergleich zu anderen Großstädten als negativ zu werten ist. Besonders betroffen sind alleinerziehende Elternteile, von denen etwa 45% in Armut leben, während dies bei Paarhaushalten mit Kindern lediglich rund 14% beträgt. Darüber hinaus ist der Zuzug geflüchteter Familien aus der Ukraine als Einflussfaktor für die Entwicklungen im Jahr 2022 zu sehen. Die Stadt schätzt, dass über 15.000 Senior:innen Transferleistungen zur Lebenssicherung beziehen.