
Am 27. Februar 2025 zogen rund 500 Fans von Eintracht Braunschweig durch Hannover, um gegen die geplanten Einschränkungen für Gästefans im Zuge des bevorstehenden Zweitliga-Rückspiels zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig zu protestieren. Diese Demonstration wurde von der Braunschweiger Fanvereinigung Blau-Gelbe Hilfe organisiert und fand ihren Abschluss vor dem Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport. Das Motto der Protestaktion lautete: „Gegen Gästefaneinschränkungen – Fankultur unverhandelbar!“
Die Veranstaltung verlief friedlich, jedoch richtet sich der Protest gegen einen Teilausschluss von Gästefans bei dem geplanten Niedersachsenderby am 9. März. Laut Angaben wird der Gästeblock in der Heinz von Heiden Arena nur zu 60 % ausgelastet, was etwa 2.500 von 4.400 möglichen Braunschweig-Fans entspricht. Eine ähnliche Regelung war bereits beim Hinspiel im Oktober 2024 in Braunschweig in Kraft. Vorangegangene Begegnungen zwischen beiden clubs hatten in der Vergangenheit zu gewalttätigen Ausschreitungen geführt, was zu den aktuellen Maßnahmen beiträgt.
Behördenrechtfertigungen und weitere Proteste
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) verteidigte die Entscheidung, den teilweisen Ausschluss von Gästefans anzuordnen, und betonte die Notwendigkeit solcher Sicherheitsvorkehrungen vor dem Derby. Laut der Niedersachsen.de wurde der Teilausschluss von der Polizeidirektion Hannover aus Sicherheitsgründen angeordnet. Der Gästefan-Bereich im Stadion darf demnach nur zu 60 Prozent ausgelastet werden und maximal 2.541 Braunschweig-Anhänger sollen am 8. oder 9. März nach Hannover reisen dürfen.
Die Maßnahme stützt sich auf § 11 des Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes. Polizeivizepräsident Thorsten Massinger wird mit dem Zitat erwähnt, dass die Begrenzung des Ticketkontingents dazu dienen soll, die Sicherheit für sportlich interessierte Fans zu erhöhen. Behrens hatte bereits im vergangenen Jahr einen kompletten Ausschluss von Gästefans angedroht.
Zudem wurden im Vorfeld des Derbys weitere Proteste innerhalb und außerhalb des Stadions angekündigt. Während beim Hinspiel nur 1.260 Hannover-Fans Tickets kaufen durften, blieben die Fans aus Hannover bei der letzten Begegnung fern, um gegen die Maßnahmen zu demonstrieren. Die aktive Fanszene von Eintracht Braunschweig hat angekündigt, keinen Derbymarsch, keine Choreographie und keinen organisierten Support durchzuführen, um ihren Unmut über die politischen und behördlichen Einschränkungen zum Ausdruck zu bringen.
Mit den laufenden Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit Fußballpartien wird die Polizeidirektion auf die Vorfälle aus der Vergangenheit, wie die Massenschlägerei zwischen Fußballfans im Oktober 2024 in Adenbüttel, Bezug genommen und sieht sich durch diese Entwicklungen in ihren Maßnahmen bestärkt.