
Am 30. Januar 2025 hat die Region Hannover den Startschuss für die Entwicklung eines Wassermengenmanagementkonzepts gegeben. Ziel dieses Konzepts ist die faire und nachhaltige Verteilung der verfügbaren Wassermengen, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Besonders in den Sommermonaten wird eine zunehmende Wasserknappheit erkannt, obwohl derzeit kein akuter Wassermangel besteht.
Die Grundwasserkörper der Region stehen bereits an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, und der Wasserbedarf nimmt kontinuierlich zu, was die Notwendigkeit eines strukturierten Ansatzes zur Wasserbewirtschaftung unterstreicht. Zur Entwicklung des Konzepts arbeiten die Region Hannover sowie die Büros HYDOR und Ramboll eng zusammen. Zu den ersten Schritten gehört eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Wassersituation im Regionsgebiet sowie die Prüfung der ausgeschöpften Wasserrechte.
Prognosen und Beteiligung der Nutzergruppen
Ein wichtiger Bestandteil des Wassermengenmanagements werden Prognosen für Wasserreserven und -bedarfe bis 2030, 2050 und 2100 sein. Zudem sollen Hot-Spots mit hohem Handlungsbedarf identifiziert werden. Um eine breite Akzeptanz für die künftigen Maßnahmen zu erreichen, werden verschiedene Nutzungsgruppen, darunter Industrie, Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung, in Arbeitsgruppen und Workshops einbezogen. Der Abschluss der Konzeptentwicklung ist bis Ende 2026 geplant, gefolgt von der Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes, das Lösungsansätze für die Wasserbewirtschaftung liefert, wird der Klimawandel als wesentlicher Faktor für Wasserknappheit in Deutschland betrachtet. Laut Informationen des Umweltbundesamtes ergeben sich vielschichtige Ursachen für diese Problematik, darunter klimatische Bedingungen mit geringem Wasserdargebot sowie Wasserqualitätsprobleme und zunehmende Wasserentnahmen in der Landwirtschaft.
Die Notwendigkeit regional spezifischer Maßnahmen zur Vorbeugung von Wasserknappheit wird betont, wobei bereits Schritte wie die Einrichtung von Fernwasserleitungssystemen und Limitierungen für Wasserentnahmen vorgenommen wurden. Dennoch wird festgehalten, dass die anhaltende Trockenheit und die Unsicherheiten bezüglich zukünftiger Wassernutzung bestehende Maßnahmen als möglicherweise unzureichend erscheinen lassen.
Für die Förderung nachhaltiger Wassernutzung sind politische Entscheidungsträger und Stakeholder gefordert, Lösungsstrategien in Entscheidungsprozesse zu integrieren und fehlende Daten zur Wassernutzung regelmäßig zu erheben. Zukünftige Trockenperioden könnten in vielen Regionen Deutschlands die Wasserverfügbarkeit verringern und zu Verschärfungen von Nutzungskonflikten führen.