Heidekreis

Pandemie-Nachwirkungen: Jugendliche kämpfen mit psychischen Folgen!

Am 13. März 2020 wurde im Heidekreis die erste Corona-Infektion gemeldet. Schüler der KGS Schwarmstedt zeigten erste Symptome, was zur Schließung der Schule führte. Der damalige Landrat Manfred Ostermann rief zur Besonnenheit auf. Am folgenden Tag, dem 14. März 2020, wurde der erste bestätigte Corona-Fall in Schneverdingen gemeldet, der einen Heimkehrer aus dem Österreich-Urlaub betraf. Tirol, insbesondere das Wintersportgebiet Ischgl, war damals als Corona-Hotspot bekannt.

Im Heidekreis-Klinikum (HKK) wurde ein Besuchsverbot eingeführt und in Deutschland wurden die Grenzen geschlossen. Dies führte zu einer Welle der Solidarität unter den Bürgern. Am 19. März 2020 berichtete die Böhme-Zeitung über Initiativen der Nachbarschaftshilfe. Langzeitfolgen von Schulschließungen und sozialer Isolation wurden zunehmend kritisiert. Dabei kam es zu Vorwürfen unsolidarischen Verhaltens gegenüber Angehörigen von Altenheimbewohnern und Jugendlichen. Experten bewerten einige Schutzmaßnahmen, wie die langen Schulschließungen, als überzogen.

Psychische Folgen der Pandemie

Aktuelle Berichte zeigen, dass tausende junge Menschen unter den Nachwirkungen der Corona-Pandemie leiden, insbesondere durch die Schulschließungen. Die Zahl der psychischen Erkrankungen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, ist massiv angestiegen. So leidet die 15-jährige Philina (Name geändert) seit dreieinhalb Jahren an Magersucht, ausgelöst durch die Pandemie und die damit verbundenen Schulschließungen. Ein Jahr nach Beginn der Pandemie stieg die Nachfrage nach Behandlungen bei Kinder- und Jugendpsychotherapeuten um 60%.

Besonders betroffen sind Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren, bei denen die neu diagnostizierten Essstörungen um 51% zunahmen. Auch Angststörungen und Depressionen nahmen stark zu, was auf die Schulschließungen zurückzuführen ist. Viele psychische Probleme zeigen sich erst zeitversetzt, da Kinder wichtige Entwicklungsschritte verpassten. Laut der Trendstudie „Jugend in Deutschland“ ist jeder zehnte Jugendliche wegen psychischer Störungen in Behandlung.

Die Schulschließungen waren umstritten, da das Europäische Zentrum für Prävention vor den negativen Auswirkungen auf Kinder warnte. Es wird berichtet, dass in Schweden während der Pandemie die Schulen größtenteils geöffnet blieben, was zu weniger psychischen Belastungen führte. Deutschland hat inzwischen Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Situation beschlossen, jedoch mangelt es an deren Umsetzung. Die Wartezeiten bei ambulanten Therapeuten haben sich verdoppelt, und Familien müssen bis zu sechs Monate auf eine Diagnose und bis zu einem Jahr auf eine Therapie warten.

Ort des Geschehens

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