
In Königslutter, im Kreis Helmstedt, fand am 28. Dezember eine Mahnwache für die Opfer des jüngsten Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg statt. Dutzende Trauernde versammelten sich, um ihre Anteilnahme zu zeigen. Die Stimmung war von Trauer und Menschlichkeit geprägt, während Redner betonten, dass der Angriff auf Magdeburg ein Angriff auf das friedliche Zusammenleben und die gemeinsamen Werte in Deutschland darstellt. Dabei wurde die Bedeutung von Vielfalt und Toleranz besonders hervorgehoben.
Die Gedenkfeier wurde jedoch von einem unbegreiflichen Vorfall überschattet: Nach der Veranstaltung wurde festgestellt, dass Blumen, Kerzen und andere Gedenkgegenstände entwendet worden waren. Dies wurde von einer Polizeisprecherin bestätigt, die äußerte: „Da ist tatsächlich etwas entwendet worden“. In den sozialen Medien regte sich Fassungslosigkeit über diesen Diebstahl, der auf die allgemeine Problematik hinweist, dass Grabschmuck auf Friedhöfen häufig gestohlen wird.
Anschlag in Magdeburg
Der Anschlag, dessen Opfer die Mahnwache gedachte, ereignete sich, als ein Autofahrer in einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg fuhr und dabei mindestens zwei Menschen tötete, darunter ein neunjähriger Junge. Laut nordbayern.de wurden mindestens 60 Menschen verletzt, mehrere davon schwer. Der Autofahrer, ein Arzt aus Bernburg, wurde festgenommen. Auffällig ist, dass der Verdächtige als Einzeltäter agierte und den Behörden nicht als Islamist bekannt war. Er stammt aus Saudi-Arabien und kam 2006 nach Deutschland. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, bezeichnete den Vorfall als Katastrophe.
Es wird vermutet, dass der Anschlag möglicherweise mit der Unzufriedenheit über den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland in Verbindung steht. In Magdeburg fand am Sonntagmittag eine Mahnwache vor der Johanniskirche statt, an der hunderte Menschen teilnahmen. Allerdings gerieten auch rechte Parolen unter die Teilnehmer, und etwa 1.000 Menschen versammelten sich auf einem zentralen Platz. Die Jugendorganisation der AfD schloss sich der Mahnwache an. Gegen den mutmaßlichen Täter ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fünffachen Mordes, während die medizinische Versorgung der Verletzten mit maximalen Kapazitäten erfolgt.