
Am 2. März 2025 fanden in Deutschland bundesweit Proteste gegen einen möglichen Rechtsruck statt. Gemäß den Berichten von news.de zeigten die Ergebnisse der Bundestagswahl am 23. Februar 2025, dass die „Alternative für Deutschland“ (AfD) mit 20,8 % der Stimmen nun die zweitstärkste Partei ist und ihr Ergebnis im Vergleich zu 2021 verdoppelt hat. Besonders in Ostdeutschland verzeichnete die AfD eine starke Zunahme an Unterstützung.
Im Rahmen der Proteste gegen Rechtsextremismus, Hass und Antisemitismus wurden bundesweit zahlreiche Demonstrationen, Workshops und Veranstaltungen organisiert. Diese Aktionen sind in den kommenden Wochen größer angelegt und machen auf die Thematik aufmerksam. So sind online-event wie „100 Jahre Hitlers ‚Mein Kampf’“ am 7. März 2025 oder „Rechtspopulismus entgegentreten!“ am 20. März 2025 geplant. Außerdem fanden bereits Demonstrationen in mehreren Städten statt, darunter Stuttgart, Würzburg, Berlin, Oranienburg und viele mehr.
Mobilisierung und Einfluss der Proteste
Laut ZDF gingen am Wochenende Hunderttausende auf die Straße. Die Proteste richteten sich unter anderem gegen die Zusammenarbeit der Union mit der AfD, da die Union einen Antrag mit Stimmen der AfD durchgebracht hat. Konfliktforscher Felix Anderl nennt den Zeitpunkt und die neue Strategie von CDU-Chef Merz als zwei Gründe für die hohe Mobilisierung. Er erwartet, dass die Protestwelle die bevorstehenden Bundestagswahlen beeinflussen könnte und beschreibt eine breite Polarisierung in der Öffentlichkeit.
Anderl identifiziert zwei mobilisierte Gruppen: Zum einen Menschen, die nicht aus dem linken Spektrum stammen, aber möglicherweise für linke Parteien stimmen, um Schlimmeres zu verhindern, und zum anderen die AfD, die durch die Normalisierung ebenfalls profitieren könnte. Zudem weisen die Proteste auf eine wachsende soziale Polarisierung hin, die nicht nur in Metropolen, sondern auch in ländlichen Gebieten zu beobachten ist.