
Im Jahr 2024 gab es in Niedersachsen einen signifikanten Rückgang bei den Sprengungen von Geldautomaten. Bis Ende November verzeichnete die Polizei 13 vollendete Sprengungen sowie fünf Versuche. Dieser Rückgang ist besonders auffällig im Vergleich zu 2023, als bis zum gleichen Zeitpunkt noch 26 Sprengungen und neun Versuche gemeldet wurden. Insbesondere 2022 war mit insgesamt 68 gesprengten Automaten ein Höchststand erreicht worden.
Mögliche Ursachen für diesen Rückgang sind die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen der Banken sowie die Einführung neuer Technologien, wie Geldautomaten mit Farbpatronen, die das Geld im Falle einer Sprengung unbrauchbar machen. Darüber hinaus plant der Bundesrat, die Strafen für Geldautomatensprengungen zu erhöhen. Die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sprach sich lobend über die Koordination zwischen Polizei und Justiz aus. Ein Beispiel für die Erfolge der Ermittler ist die bessere Vernetzung mit niederländischen Behörden.
Erfolgreiche Ermittlungsarbeit und neue Sicherheitsmaßnahmen
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass die Täter in den letzten zwei Jahren vermehrt Apps und Internetseiten zur Überwachung von Polizeiaktionen genutzt haben. Dennoch gelang es der Polizei im Landkreis Harburg kürzlich nicht, ein Fluchtfahrzeug von Verdächtigen zu lokalisieren, nachdem Zeugen von einem Knall berichtet hatten. In Fürstenau gibt es jedoch Erfolgsgeschichten: Ein dort installierter Rollladenpanzer schützt Geldautomaten und hat eine Erfolgsquote von 100 Prozent.
Zusätzlich zu den lokalen Entwicklungen in Niedersachsen zeigen sich auch landesweite Trends: Mit 13 vollendeten Sprengungen bis zum Ende von November 2024 wird der niedrigste Wert seit mindestens 2015 verzeichnet. Im Vergleich dazu gab es im Jahr 2023 insgesamt 39 und im Jahr 2022 40 vollendete Sprengungen. Kriminelle nutzen häufig gefährliche Sprengstoffe, wodurch erheblicher Schaden in Bankfilialen entsteht. Die Rückgänge in Niedersachsen könnten zum einen durch erfolgreiche Ermittlungen und Festnahmen zurückzuführen sein, zum anderen durch die verstärkten Maßnahmen der Banken zum Schutz ihrer Geldautomaten.
In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Verdächtige festgenommen und angeklagt, was sich positiv auf die Entwicklung ausgewirkt haben könnte. 2023 wurden in Niedersachsen 17 Tatverdächtige vor Gericht gestellt, wofür insgesamt mehr als 50 Jahre Haft verhängt wurden. In Osnabrück stehen seit Mitte Dezember 2024 sieben Männer vor Gericht.
Alles in allem zeigen die Entwicklungen in Niedersachsen, dass die intensiven Bemühungen zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen bereits erste Erfolge zeigen, wie NDR und HAZ berichten.