
In Niedersachsen hat die Zahl der Kupferdiebstähle in Windenergieanlagen in den letzten Monaten stark zugenommen. Wie die Welt berichtete, verzeichnen die Behörden einen bemerkenswerten Anstieg der Delikte, wobei im Jahr 2024 bereits eine mittlere zweistellige Zahl an Fällen festgestellt wurde. Dies steht im Gegensatz zu weniger als zehn Fällen im vorhergehenden Jahr. Der Schwerpunkt der Diebstähle liegt deutlich im Westen Niedersachsens, während im vierten Quartal 2023 ein besonders starker Anstieg zu verzeichnen war.
Die Polizeibehörden haben kürzlich über einen Einbruchversuch in eine Windkraftanlage in Emstek informiert. Hierbei zielen die Täter insbesondere auf die Kupferkabel, die in den Türmen der Windkraftanlagen verlaufen. Diese Anlagen haben Höhen zwischen 60 und 150 Metern, sodass die Diebe hochklettern müssen, um die wertvollen Kabel abzutrennen. Horst Mangels, ein Windparkprojektierer, beschreibt einen konkreten Vorfall, bei dem Kupferkabel aus einem Turm geschnitten wurden. In einem anderen Fall wurden gestohlene Kabeltrommeln mit einem Lkw und einem Baufahrzeug abtransportiert.
Professionelle Täter und erhebliche Schäden
Die Täter operieren meist in Gruppen von bis zu acht Personen und zeigen ein hohes Maß an Professionalität und Organisation. Um die Kupferkabel zu stehlen, sind spezielle technische Fähigkeiten erforderlich, da diese Kabel in der Regel unter Hochspannung stehen. Die Berichterstattung des Sterns hebt hervor, dass häufig nur ein Einbruchsversuch gestoppt werden kann, da für den Diebstahl das nötige technische Know-how benötigt wird. Bei erfolgreichen Diebstählen muss oft mit einem Schaden von 250.000 bis 300.000 Euro gerechnet werden, und nach einem Vorfall sind die Windkraftanlagen oft mehrere Monate lang nicht funktionsfähig.
Die Polizei hat daraufhin Windparkbetreiber aufgefordert, verstärkte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, darunter zusätzliche Kameras, Bewegungsmelder und Alarmanlagen. Windkraftanlagen sind zwar mit abschließbaren Türen gesichert, dennoch liegt die Verantwortung für weitere Schutzmaßnahmen bei den Betreibern. Laut Mangels entscheiden sich immer mehr Betreiber dafür, ihre Anlagen durch Kameraüberwachung und Sicherheitspersonal besser abzusichern.