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Ein Jahr nach Nawalnys Tod: Russlands Opposition am Boden!

Am 16. Februar 2025 jährt sich der Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny zum ersten Mal. Der Tod Nawalnys, der laut der Gefängnisverwaltung während seiner Haft verstorben ist, bleibt ein einschneidendes Ereignis in der russischen Opposition. In der Dokumentation „Nawalny“ von 2022 hatte er bereits seine Befürchtung geäußert, dass er mit einer Todesmeldung rechnen müsse. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch bestätigte, dass er „ermordet wurde“, was bei seinen Anhängern zunächst Unglauben auslöste, da sie die Unzuverlässigkeit russischer Propaganda betonten. Der vergangene Jahr hat die Opposition stark getroffen, was sich auch in der Berichterstattung des oppositionellen Senders „Doschd“ zeigt.

Ein Jahr nach seinem Tod zeigt sich die Repression gegen Andersdenkende in Russland weiterhin hoch. Die Protestbereitschaft in der Bevölkerung ist gering, und die Opposition ist uneinig. Nawalnys Grab in Moskau war am Jahrestag seines Todes mit frischen roten Rosen und großen Schwarzweiß-Bildern geschmückt. Doch in weiteren Teilen Russlands wurden Bilder von Nawalny als extremistisch eingestuft. Umfragen des Lewada-Zentrums belegen, dass die Bereitschaft zu Protesten auf einem historischen Tiefpunkt ist, wobei weniger als 10% der Bevölkerung bereit sind zu demonstrieren. Viele junge Menschen in Moskau zeigen wenig Interesse an Nawalny und wissen kaum etwas über ihn, während die staatlichen Medien während seiner Haft kaum über ihn berichteten.

Repression und Zerstreuung der Opposition

Die Repression gegen die Opposition hat in den letzten Jahren zugenommen; viele Unterstützer Nawalnys sind entweder im Gefängnis oder ins Ausland geflohen. In mehreren Städten wurden Blumen zu Ehren Nawalnys niedergelegt, was zu über 200 Festnahmen führte. Nawalnys Anwälte wurden vor einem Monat zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie Teil einer als extremistisch eingestuften Organisation sind. Die Opposition im Ausland leidet unter internen Konflikten und hat kein gemeinsames Programm, was ihre Wirksamkeit verringert. Gleichzeitig gilt Nawalny als eine Ausnahmeerscheinung in der Opposition, es gibt aktuell keinen potenziellen Nachfolger.

Trotz der repressiven Bedingungen fand bei Nawalnys Beerdigung eine große Menschenansammlung statt. Oksana, eine Unterstützerin, plant etwa, am Jahrestag von Nawalnys Tod zu seinem Grab zu gehen, um gegen den Krieg zu protestieren. Julia Nawalnaja, Nawalnys Ehefrau, äußerte, dass Putin und seine Freunde für ihre Taten bestraft werden müssen. Experten wie die Russland-Expertin Sabine Fischer und Nikolaj Rybakov von der Oppositionspartei Jabloko heben hervor, dass die Opposition in Russland durch Repressionen weitgehend zerstört und Massenproteste aufgrund der hohen Risiken unwahrscheinlich sind.

Für weitere Informationen über die Reaktionen auf Nawalnys Tod und die aktuelle Situation der Opposition in Russland, können Sie Tagesschau und ZDF besuchen.

Statistische Auswertung

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Moskau, Russland
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