Die ungleiche Preisgestaltung im Skispringen sorgt für Aufregung. Bei der aktuellen Ausgabe der Two Nights Tour wird deutlich, dass weibliche Skispringerinnen mit Sachpreisen abgespeist werden, während männliche Athleten deutlich höhere Geldprämien erhalten. Diese Ungleichbehandlung hat bereits zu Empörung unter den Athletinnen, Experten und Funktionären geführt.
Männliche Skispringer erhalten für einen Sieg in der Qualifikation 3.000 Schweizer Franken (ca. 3.200 Euro), während weibliche Teilnehmerinnen lediglich eine Tasche mit Duschgel, Shampoo und Handtüchern erhalten. Selina Freitag, die die Qualifikation beim Springen in Garmisch-Partenkirchen gewann, zeigte sich verärgert und äußerte im ARD-Interview ihren Unmut über diese ungleiche Preisverteilung.
Reaktionen und Handlungsbedarf
Im Vergleich erhalten Frauen bei einem Weltcupsieg 4.300 Franken (ca. 4.550 Euro), während die männlichen Sieger eine Prämie von 13.000 Franken (ca. 13.800 Euro) kassieren. Sven Hannawald, ehemaliger Skispringer und TV-Experte, kritisierte die Duschgel-Prämie als äußerst unwürdig und schlug eine Spendenaktion für die betroffenen Athletinnen vor. Horst Hüttel, Sportdirektor beim Deutschen Skiverband, äußerte Verständnis für die Kritik und kündigte an, mit den Organisationskomitees Gespräche über die Preisverteilung zu führen. Er bezeichnete die Sachpreise als unglücklich und regte an, im Zweifel keine Preise zu vergeben.
Die Gesamtsiegerin der Two Nights Tour erhält lediglich 10.000 Euro, während der Sieger der Vierschanzentournee der Männer 100.000 Franken (ca. 106.000 Euro) in die Hände bekommt. Die Zuschauerzahlen der Veranstaltung lagen mit 6.200 Besuchern unter den Erwartungen, was ebenfalls die Thematik der Gleichberechtigung im Skisport ins Licht rückt. Die Diskussion um die Preisgelder könnte dazu beitragen, diese Ungleichheiten in der Zukunft zu beseitigen, wie auch der Wunsch nach einer Vierschanzentournee für Frauen, die in der kommenden Saison 2026/27 umgesetzt werden soll, zeigt.
