
Am 31. Januar 2025 steht die ELEMENT Insurance AG, ein deutscher Sachversicherer, aufgrund eines Insolvenzantrags der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vor gravierenden Herausforderungen. Die Insolvenz betrifft zahlreiche Kunden und Pensionäre, darunter etwa 10.000 pflichtversicherte Zahnärzte, deren Rentenansprüche auf der Kippe stehen.
Die BaFin hatte am 23. Dezember 2024 den Insolvenzantrag für die ELEMENT Insurance AG beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt, nachdem das Unternehmen am 20. Dezember 2024 seine Überschuldung angezeigt hatte. Das vorläufige Insolvenzverfahren wurde am 8. Januar 2025 eröffnet, wobei Friedemann Schade als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt wurde. Während dieses Verfahrens wird der Betrieb des Unternehmens fortgeführt, Versicherungsverträge bleiben bestehen, jedoch erfolgen keine Zahlungen auf Schadenfälle.
Auswirkungen auf die Versicherungskunden
Die ELEMENT Insurance AG bot eine Vielzahl von Versicherungsprodukten an, darunter Haftpflicht-, Unfall-, Hausrat-, Kfz-, Rechtsschutz- und Tierkrankenversicherungen. Diese Diversität macht es für viele Kunden schwierig zu erkennen, ob sie tatsächlich bei ELEMENT versichert sind, da das Unternehmen häufig als Kooperationspartner auftritt. Das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin, Bremen und Brandenburg, der Hauptinvestor bei ELEMENT, hat seinen Anteil im Jahr 2023 auf 80 Prozent erhöht, was die Situation der betroffenen Zahnärzte weiter kompliziert.
Die Rentenansprüche der Zahnärzte könnten gekürzt werden, um Verluste auszugleichen. Alternative Maßnahmen könnten die Erhöhung der Beitragszahlungen oder die Nutzung von Rücklagen umfassen, jedoch sind diese Optionen stark begrenzt. Die BaFin prüft in Zusammenarbeit mit dem Vorstand von ELEMENT und dem vorläufigen Insolvenzverwalter die Möglichkeit, das Versicherungsportfolio auf einen anderen Versicherer zu übertragen.
Die Auswirkungen der Insolvenz auf die Renten der Zahnärzte sind derzeit ungewiss und hängen vom Ausgang des Verfahrens ab. Es wird erwartet, dass die Rendite des Versorgungswerks, die bereits unter den erwarteten drei Prozent liegt, 2024 weiter verschlechtert. In der Niedrigzinsphase hat das Versorgungswerk riskante Investments getätigt, was zu erheblichen Abschreibungen von 45 Millionen Euro im Jahr 2022 und 65 Millionen Euro im Jahr 2023 geführt hat.
Verbraucher sind aufgefordert, genau zu prüfen, ob sie bei ELEMENT versichert sind, beispielsweise durch direkte Verträge oder über Partnerunternehmen. Die BaFin stellt sicher, dass die Interessen der Versicherten gewahrt bleiben, beispielsweise durch die Prüfung des Sicherungsvermögens, das der Absicherung der Ansprüche der Versicherten dient.
Für die betroffenen Verbraucher bleibt nach wie vor ungewiss, welche Maßnahmen zur stabilen Handhabung ihrer Ansprüche ergriffen werden können. Die BaFin kann keine individuelle Beratung für Verbraucher anbieten, jedoch wird empfohlen, sich bei Versicherungsvermittlern, -beratern oder Verbraucherschutzorganisationen zu informieren.
Die vollständige Regulierung aller Schäden steht im Falle eines endgültigen Insolvenzverfahrens nicht garantierbar auf dem Spiel, weshalb eine zeitnahe Klärung der Verhältnisse für alle Beteiligten von großer Bedeutung ist. Für weitere Informationen bieten suedwest24.de und bafin.de umfassende Berichte zum Geschehen.