
Die Stadt Leipzig plant, im Mai 2025 Ergebnisse zur Zukunft des ehemaligen Technischen Rathauses in der Prager Straße zu präsentieren. Bürgermeister Ulrich Hörning (SPD) und Thomas Dienberg (Grüne) gaben diese Ankündigung nach Anfragen von Ratsfraktionen bekannt. Die CDU-Stadträte äußerten jedoch ihre Kritik, da sie sich seit Monaten von der Verwaltung hingehalten fühlen.
Im April 2024 beschloss der Stadtrat, das Grundstück für 27 Millionen Euro von der Adler Group zu erwerben und das Gebäude abzureißen. Das 171 Meter lange Elfgeschossgebäude wurde zwischen 1978 und 1980 errichtet und steht bereits seit über 15 Jahren leer. Laut der Verwaltung sind bisher keine nennenswerten Schäden durch Witterungseinflüsse festgestellt worden. Aktuell werden Bestandsunterlagen und Gutachten zur Betonqualität und Deckentragfähigkeit geprüft.
Zukünftige Schritte und Kosten
Das Baudezernat hat Kernbohrungen an dem Gebäude vornehmen lassen und werten diese aktuell aus. Der Unterhalt des ehemaligen Rathauses kostet die Stadt momentan 955.000 Euro jährlich, was 17.000 Euro pro Woche entspricht. Ein schneller Abriss wird als kostengünstigere Option angesehen, jedoch könnten neue Erkenntnisse möglicherweise den Erhalt oder Teilerhalt der Substanz wirtschaftlicher machen. Die geschätzten Kosten für einen Komplettabriss liegen bei über elf Millionen Euro, könnten jedoch teurer werden als ursprünglich veranschlagt.
Der Stadtrat hat zudem beschlossen, den CO₂-Verbrauch des Abrisses auszugleichen, was den Pflanzung von 100.000 Bäumen erfordern würde. Fachleute argumentieren, dass durch den Erhalt des Gebäudes Millionen an Kosten gespart werden könnten. Im Mai 2025 wird eine Beschlussvorlage präsentiert, die verschiedene Varianten und Kosten aufzeigt. Die Gesamtkosten für Abriss und Neubau werden auf über 250 Millionen Euro geschätzt, mit einer realistischen Eröffnung nicht vor 2031.
Bereits im April 2024 hatte der Stadtrat den Ankauf des alten Technischen Rathauses für 29 Millionen Euro beschlossen und plant, das bestehende Stahlbetonskelett abzureißen, um ein neues Verwaltungszentrum für Planung, Bau und Umwelt sowie weitere Verwaltungsbereiche zu errichten. Zu den geplanten Maßnahmen gehören eine Ausschreibung für die Planung und Durchführung des Abrisses, die jederzeit veröffentlicht werden könnte, wobei das Vergabeverfahren etwa 8 bis 9 Monate in Anspruch nehmen wird. Die geschätzte Dauer des Abrisses beträgt circa 18 Monate, was den Abschluss der Arbeiten in etwa auf das Jahr 2027 datiert.