Leer

Neuer Fischkutter: Hoffnung für Ostfrieslands Krabbenfischer!

Im Rahmen eines innovativen Projekts wird an der Entwicklung eines neuen Fischkutters gearbeitet, der die Zukunft der Küstenfischerei maßgeblich beeinflussen soll. Dies betrifft insbesondere die Nordseefischer, mit einem Hauptaugenmerk auf die ostfriesischen Krabbenfischer. Das Projekt wird von Prof. Dr.-Ing. Jann Strybny von der Hochschule Emden/Leer und Prof. Kapt. Michael Vahs von der Fraunhofer-Arbeitsgruppe Nachhaltige Maritime Mobilität geleitet.

Trotz pessimistischer Aussichten in der Branche, die als unlohnend für Investitionen erachtet werden, zeigen sich die Experten optimistisch. Jann Strybny und Dr. Gerd Kraus vom Thünen-Institut sind überzeugt, dass es eine positive Zukunft für die Fischerei geben kann. Ein entscheidender Aspekt des neuen Kutters ist, dass er mit klimaneutral produzierten Methanol betrieben werden soll. Der Kutter soll nicht nur praktisch und sicher, sondern auch günstig in der Anschaffung und effizient im Betrieb sein.

Finanzielle Unterstützung und Zeitplan

Die Finanzierung des Projekts wird durch verschiedene Maßnahmen unterstützt. Lizenzgebühren aus Offshore-Rechten für Windgeneratoren belaufen sich auf 630 Millionen Euro. Darüber hinaus sind Fördermittel aus dem Fischerei-Fördertopf für den Bau eines Prototyps verfügbar, und ein Antrag auf Zuschüsse ist bereits gestellt. Geplant ist der Bau des Prototyps im Jahr 2027, mit einem möglichen Einsatz des neuen Kutters im Jahr 2030.

Die Veränderungen in der Fischerei sind erheblich. So gibt es eine Zunahme von Tintenfischarten und Schollenbeständen, während der Krabbenfang seit 2016 aufgrund natürlicher Feinde und der Erwärmung des Meeres zurückgegangen ist. Experten erwarten zudem eine mögliche Zunahme größerer Krebsarten wie Taschenkrebse und Hummer, was die Vielfalt der Fischerei künftig erhöhen wird.

Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die Notwendigkeit für eine moderne, klimaneutrale Fischereiflotte, da das Durchschnittsalter der deutschen Fischereiflotte bei 40 Jahren liegt, und alte Kutter nicht in der Lage sind, klimaneutrale Antriebssysteme zu implementieren. Hilke Looden, die Bürgermeisterin von Krummhörn und frühere Fischereiberaterin, setzt sich aktiv für das Projekt ein.

Das Design des neuen Kutters wurde im Bremerhavener Konstruktionsbüro Judel/Vrolijk entworfen. Mit einer Länge von 19,5 Metern, einer Breite von 5,90 Metern und einem Tiefgang von 2 Metern wird der Kutter über einen umweltfreundlichen Antrieb mit Methanol verfügen, unterstützt durch einen Elektromotor sowie zwei große und einen kleinen Stromgenerator. Geplant ist ein Laderaum für etwa 330 Standard-Fischkisten. Die Unterkünfte für die Besatzung sind vom Fischereibetrieb getrennt im Vordeck untergebracht.

Das gesamte Vorhaben wird durch Programme des Landwirtschaftsministeriums Niedersachsen sowie den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) gefördert. Um die Finanzierbarkeit des Prototyps und späterer Kutter sicherzustellen, ist eine umfassende öffentliche Förderung notwendig. Sechs Schlepptankversuche mit dem Modells des Kutters fanden bereits im Maritimen Technikum in Leer statt, und ein Abschlusskolloquium ist für den Sommer an der Hochschule Emden/Leer geplant.

Insgesamt zielt das Projekt nicht nur auf die Schaffung eines einzelnen Fischkutters ab, sondern auch auf eine Serienfertigung, um die Kosten zu senken und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Dies könnte der Schlüssel dazu sein, die Herausforderung der veralteten Fischereiflotte anzugehen und eine zukunftsfähige Küstenfischerei zu etablieren.

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie bei NWZ Online und Deutsche Flagge.

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