Österreich hat am 1. Januar 2025 die Höhe des Pfands für leere Bierflaschen von 9 Cent auf 20 Cent erhöht. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Rückgabequote von Flaschen zu steigern, da in den letzten Jahren eine Abnahme der Rückgabe-Mentalität zu beobachten war. Etwa 90 % der betroffenen Flaschen sind Bierflaschen. Die Änderung wurde als dringend notwendig erachtet, da viele Flaschen im Altglascontainer entsorgt wurden, was sowohl finanzielle Verluste für Brauereien als auch Umweltschäden nach sich zog.
Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit des sogenannten Pfandtourismus. Käufer aus Deutschland können in Österreich Flaschen zurückgeben und profitieren von der deutlichen Preisdifferenz beim Pfand. Ein Tragerl Bier kostet in Österreich 7 Euro Pfand, während es in Bayern nur 3,10 Euro Pfand kostet. Das bedeutet für Pfandtouristen einen potenziellen Gewinn von 3,90 Euro, wenn sie in Bayern kaufen und in Österreich zurückgeben. Brauereien in Grenznähe haben bereits Vereinbarungen mit österreichischen Abnehmern getroffen, um die Auswirkungen des Pfandtourismus zu bewältigen.
Zusätzliche Details zur Pfandregelung
Die Pfanderhöhung von 9 Cent auf 20 Cent betrifft insbesondere die 0,5-Liter-Bierflasche, die den Grossteil der Mehrweg-Gebinde ausmacht. Laut dem Verband der Brauereien Österreichs soll die höhere Pfandhöhe die Rückgabe leerer Flaschen fördern. Vor der Pfanddifferenz waren viele Flaschen nicht mehr im Mehrweg-Kreislauf, was für die Brauereien finanzielle Verluste nach sich zog. Es entsteht nun eine Differenz für Flaschen, die vor dem 2. Februar gekauft wurden und weiterhin mit 9 Cent Pfand belegt sind.
Zusätzlich wurde zum Jahreswechsel ein Pfandsystem für Einweg-Plastikflaschen und Dosen in Österreich eingeführt, was die Umstellung auf ein umweltfreundlicheres System weiter unterstützt. Die Brauereien müssen den Aufwand und die finanziellen Implikationen der neuen Regelungen stemmen, was sich auf mehrere Millionen Euro summiert. Es wird erwartet, dass die neue Regelung die Rückgabeintervalle verkürzt und den Bedarf an Neuglas reduziert.
