
Die diesjährige Oscar-Verleihung, die am 2. März 2025 in Los Angeles stattfinden wird, steht im Zeichen eines Kontroverses um die Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón. Der Film „Emilia Pérez“ geht mit 13 Nominierungen als Favorit in die 97. Oscar-Verleihung, ist jedoch zum Ziel von massiver Kritik geworden, wie Joyn berichtete.
Gascón, die als erste Transfrau für den Oscar in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ nominiert wurde, steht wegen ihrer alten Social-Media-Beiträge unter Beschuss. In diesen hat sie unter anderem rassistische Äußerungen und Angriffe auf verschiedene Gruppen und Personen geäußert. Dazu zählen Beleidigungen gegen Araber, Katalanen und den Islam sowie negativen Kommentare über prominente Persönlichkeiten wie Miley Cyrus und Adele. Ihre Tweets haben eine Welle der Empörung und Entsetzen ausgelöst, wie ZDF berichtete.
Reaktionen und Konsequenzen
Gascón zeigte sich nach der Entdeckung ihrer Tweets, die von einer kanadischen Journalistin aufgeführt wurden, betroffen und entschuldigte sich. Sie wies jedoch darauf hin, dass ihre Aussagen ironisch gemeint und aus dem Kontext gerissen worden seien. Kritiker sind sich einig, dass der Skandal die Erfolgschancen des Films und ihrer eigenen Nominierung erheblich gefährdet. Experten und Wettbüros schätzen die Wahrscheinlichkeit eines Oscar-Gewinns für „Emilia Pérez“ als gesunken ein.
In spanischen Medien, etwa in der Zeitung „El País“, wurde Gascóns Verhalten scharf kritisiert. Der Musical-Thriller, der als bester europäischer Film gefeiert wurde und einen Golden Globe in der Kategorie „Komödie / Musical“ gewonnen hat, hat dennoch viele Mitbewerber, die von der Kontroversen um Gascón profitieren könnten. Auch andere Filme wie „Der Brutalist“ und „Wicked“ sind stark nominiert.
Die Situation ist auch für die beteiligten Unternehmen problematisch: Netflix und die United Talent Agency (UTA) sehen sich der Kritik ausgesetzt, weil sie die Vergangenheit von Gascón nicht ausreichend überprüft haben. Ob der Skandal letztendlich die Oscar-Träume von Gascón und „Emilia Pérez“ beeinträchtigen wird, bleibt abzuwarten.