
In Südsudan steht der fragile Frieden nach dem Abkommen von 2018, das die Bürgerkriegsjahre beenden sollte, vor ernsthaften Herausforderungen. Die jüngste Festnahme von Vizepräsident Riek Machar hat die politischen Spannungen im Land erheblich gesteigert. Offizielle Stimmen der Opposition betrachten diese Festnahme als das Ende des besagten Friedensabkommens mit Präsident Salva Kiir, was das Risiko eines neuen Bürgerkriegs erhöht, wie Democracy Now berichtet.
Die Festnahme von Machar erfolgte in seinem Wohnsitz in Juba, als bewaffnete Personen in seine Residenz eindrangen. In der gesamten Region nehmen die Spannungen zwischen den politischen Lagern von Kiir und Machar zu, und es kam bereits zu tödlichen Zusammenstößen zwischen rivalisierenden bewaffneten Gruppen, insbesondere im Bundesstaat Oberer Nil. Dies wirft besorgniserregende Fragen zur Sicherheit und Stabilität in einem Land auf, das zwischen 2013 und 2018 schätzungsweise 400.000 Menschenleben durch den Bürgerkrieg verloren hat, wie Vatican News anmerkt.
Politische Reaktionen und internationale Bemühungen
Die internationale Gemeinschaft versucht, einen weiteren Konflikt zu verhindern, und hat bereits Maßnahmen ergriffen. Der ehemalige Premierminister Kenias, Raila Odinga, wurde als Gesandter ernannt, um in der Krise zu vermitteln. Zudem wird die nadelöhrige Übergangsphase, die bis 2026 zu den ersten Wahlen führen soll, durch die Verschiebung der Wahl durch Präsident Kiir gefährdet, die eine Schlüsselkomponente des Friedensplans darstellt.
Die Bischofskonferenz von Sudan und Südsudan äußerte besorgte Stimmen hinsichtlich der Festnahmen von Oppositionsführern und der möglichen Intervention ausländischer Militärs. Zudem warnt die UN davor, dass der Südsudan am Rande eines neuen Konflikts steht, der auch regional weitreichende Folgen haben könnte. Seit Februar wurden mehr als 20 Verbündete von Machar festgenommen, was die besorgniserregende Lage weiter verkompliziert.