
US-Präsident Donald Trump hat durch die Einführung von Zöllen einen Handelskrieg ausgelöst, der zu starken Kursstürzen an den Börsen geführt hat. Infolge dieser Maßnahmen ist der Ölpreis um bis zu zehn Prozent gefallen, was laut ADAC-Experte Andreas Hölzel potenzielle Vorteile für Autofahrer mit sich bringen könnte. Sinkende Ölpreise könnten auch zu niedrigeren Kraftstoffpreisen an den Tankstellen führen, vorausgesetzt, die Mineralölkonzerne geben die Preisreduktionen weiter.
Allerdings könnte es einige Tage dauern, bis die niedrigeren Preise auch tatsächlich an den Tankstellen ankommen, da viele Tankstellen noch über teurere Kraftstoffe verfügen. Die genaue Höhe der Einsparungen für Autofahrer bleibt unklar und hängt von weiteren Faktoren wie dem Euro-Dollar-Wechselkurs ab. Auch Raffineriekosten und Steuern könnten den Preisrückgang beeinflussen. Bereits beobachtbare Preisentwicklungen zeigen, dass die Kosten für Diesel und Super E10 gesenkt wurden: Super E10 fiel von 1,71 Euro am 3. April auf 1,67 Euro am 10. April, während Diesel im gleichen Zeitraum von 1,61 Euro auf 1,57 Euro sank.
Einfluss der OPEC+ und zukünftige Entwicklungen
Die zukünftige Preisentwicklung wird maßgeblich von der Fortsetzung des Zollkonflikts sowie von den Entscheidungen der OPEC+-Mitglieder beeinflusst. Diese hatten kürzlich die Kürzung der Ölproduktion rückgängig gemacht. Ab dem 1. April 2025 wird die OPEC+ die Ölproduktion schrittweise erhöhen, sodass die Tagesproduktion, die seit 2023 um 2,2 Millionen Barrel gekürzt wurde, allmählich reduziert wird. Marktbeobachter erwarten, dass die Ölpreise aufgrund des erhöhten Angebots tendenziell sinken könnten, auch wenn keine sofortige Reaktion auf die Ankündigung der Produktionsausweitung zu erwarten ist.
Experten befürchten zudem, dass die US-Regierung durch die Einführung von Zöllen weitere Spannungen im globalen Markt verursachen könnte, was die Preisgestaltung langfristig beeinflussen könnte. Trump plant, Zölle auf Ölimporte aus Ländern zu erheben, die weiterhin iranisches Öl kaufen. Diese Entwicklungen könnten auch die US-Raffinerien tangieren, da Zölle von 10% auf Rohöl aus Kanada sowie 25% auf Rohöl aus Mexiko in Aussicht stehen.
Insgesamt zeigt die Thematik nicht nur die Volatilität des Ölmarktes, sondern auch die weitreichenden Folgen, die Handelskonflikte und politische Entscheidungen auf die Preise von lebensnotwendigen Rohstoffen haben können. Die Monate März, April und Mai sind traditionell periodisch positiv für den Ölpreis aufgrund der „Driving Season“, was für eine weitere Komplexität in der Preisgestaltung sorgt.