
Die UN-Palästinenserhilfsorganisation UNRWA setzt ihre Arbeit trotz eines von Israel erteilten Arbeitsverbots fort. Wie nau.ch berichtete, bietet UNRWA weiterhin Hilfe und Dienstleistungen an, während ihre Kliniken im Westjordanland und Ost-Jerusalem geöffnet bleiben. Auch die Hilfe im Gazastreifen geht weiter. Hintergrund ist, dass Israel UNRWA am Donnerstag aufgefordert hatte, die Arbeit einzustellen. Israel wirft UNRWA vor, dass einige Mitarbeiter an Terroraktivitäten der Hamas beteiligt seien und hat deshalb ein Arbeitsverbot für die Organisation auf israelischem Staatsgebiet verhängt. Ab dem 30. Januar ist den israelischen Beamten die Kooperation mit UNRWA untersagt.
UNRWA hat inzwischen Befürchtungen geäußert, dass sie Schwierigkeiten haben könnte, die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen und im Westjordanland zu versorgen, da sie auf die Unterstützung der israelischen Behörden angewiesen ist. BBC berichtete, dass das israelische Parlament am Montagabend beschlossen hat, UNRWA von der Tätigkeit in Israel und dem besetzten Ost-Jerusalem auszuschließen. Damit wird der Kontakt zwischen UNRWA-Mitarbeitern und israelischen Beamten verboten, was die Operationen in Gaza und im Westjordanland erheblich beeinträchtigen könnte.
Humanitäre Hilfe in Gefahr
Über zwei Millionen Menschen in Gaza sind auf die Hilfe und Dienstleistungen von UNRWA angewiesen. Die Organisation warnte, dass das neue Gesetz die Hilfslieferketten in den kommenden Wochen „zerfallen“ lassen könnte. Israel verteidigt seine Schritte und behauptet, dass einige UNRWA-Mitarbeiter am Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2022 beteiligt waren, bei dem 1.200 Menschen getötet wurden. UNRWA wurde 1949 gegründet, um den 700.000 Palästinensern zu helfen, die nach der Gründung des Staates Israel vertrieben wurden.
Mit etwa 13.000 Mitarbeitern ist UNRWA die größte UN-Agentur in Gaza und bietet humanitäre Hilfe, einschließlich Nahrungsmittelverteilung und medizinischer Versorgung. Seit Beginn des Konflikts in Gaza hat UNRWA fast 1,9 Millionen Menschen mit Nahrungsmittelpaketen versorgt und fast sechs Millionen medizinische Konsultationen angeboten. Die Agentur wird hauptsächlich durch freiwillige Spenden von UN-Mitgliedstaaten finanziert.