
In Gorleben stehen zwölf der insgesamt 113 Atommüll-Behälter, auch Castoren genannt, vor dem Verlust ihrer verkehrsrechtlichen Genehmigung. Laut Informationen von NDR könnte dies bereits Anfang März 2025 der Fall sein. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) bestätigte diese Entwicklung auf Nachfrage der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
Die Bürgerinitiative hat zudem erfahren, dass bereits Verlängerungsanträge für die betroffenen Genehmigungen gestellt wurden. Während die Genehmigungen für die Aufbewahrung der Castoren im Zwischenlager Gorleben weiterhin gültig bleiben, ist der Transport ohne die verkehrsrechtliche Genehmigung nicht erlaubt. Kritiker aus der Bürgerinitiative äußern Bedenken, dass für die Transportgenehmigungen weniger strenge Sicherheitskriterien gelten als für die Lagerung der Behälter. Das BASE sieht darin jedoch kein Problem, da alle internationalen Vorschriften eingehalten würden. Im Jahr 2025 verlieren zudem zwei weitere Castoren ihre Transportgenehmigung.
Unterschiedliche Anforderungen für Genehmigungen
<pWie bi-luechow-dannenberg.de berichtet, werden am 6. März 2025 die ersten der zwölf TN 85 Behälter ihre verkehrsrechtliche Genehmigung verlieren. Zudem laufen im Laufe des Jahres die Genehmigungen der CASTOR-Behälter Ic und V/19 aus. Die Bürgerinitiative hat das BASE um Klärung gebeten und zeigt sich mit der bisherigen Antwort unzufrieden.
Ein BI-Sprecher nannte die Anforderungen an die Behälter hinsichtlich der Genehmigung inkonsistent. Während die internationalen Empfehlungen (SSR-6) der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) einen 10-minütigen Brandtest bei 800 Grad vorschreiben, fordert die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) einen Test von 30 Minuten. Das BASE erläutert, dass die atomrechtliche Genehmigung des Zwischenlagers als Gesamtsystem bewertet wird, wobei auch die Behälter berücksichtigt werden. Es besteht laut BASE ein Zusammenhang zwischen verkehrs- und atomrechtlicher Genehmigung, da die Behälter am Ende der Lagerzeit transportiert werden müssen. Die Bürgerinitiative fordert, dass die strengen Anforderungen der Lagerung auch für die erforderten Transportgenehmigungen gelten sollten.