
Am 24. Februar 2025 versammelten sich in Dannenberg über 200 Feuerwehr-Führungskräfte und Gäste zur Orts- und Gemeindebrandmeister-Dienstversammlung sowie zur Delegierten-Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Lüchow-Dannenberg. Die Veranstaltung befasste sich mit der aktuellen Personalsituation und den Entwicklungen innerhalb der Feuerwehren im Landkreis.
Insgesamt verzeichnet die Kreisfeuerwehr 2.889 aktive Einsatzkräfte, was einen leichten Rückgang von etwa 1% darstellt. Positiv ist zu vermerken, dass die Frauenquote in den Einsatzabteilungen auf über 20% gestiegen ist. Besonders erfreulich ist der Anstieg der Jugendfeuerwehr, die mit 499 Mitgliedern einen Zuwachs von über 16% erzielen konnte, unterstützt durch Schnuppertage und Aktivitäten in Floriangruppen.
Erfreuliche Entwicklungen und Herausforderungen
Insgesamt engagieren sich rund 4.700 Menschen bei den Feuerwehren in Lüchow-Dannenberg, was etwa 10% der Landkreisbevölkerung entspricht. Die Wasserrettung wird künftig von den Samtgemeinden eigenverantwortlich organisiert. Im Rahmen der Versammlung wurden mehrere Funktionsträger der Kreisfeuerwehr verabschiedet, während neue Kameraden in ihre Funktionen eingeführt wurden. Nennenswerte Beförderungen umfassten Tobias Klann und Michel Rux zu Löschmeistern sowie Michael Hamann und Nils Langkopf zu Brandmeistern.
Christian Klatt wurde für seine Verdienste mit dem Niedersächsischen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande ausgezeichnet. Der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes hat sich verkleinert, wobei Beisitzer aus Samtgemeinden ausgeschieden sind. Bei den Wahlen wurde Geschäftsführerin Tatjana Korf-Jahrens sowie die Vorstandsmitglieder Malte Bartels, Thorsten Richter und Karsten Schlegel in ihren Ämtern bestätigt. Zudem wurden Ehrungen durch den Deutschen Feuerwehrverband vorgenommen, unter anderem erhielten Peter Buss und Wolfgang Hohlfeld das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze, während Sascha Reeck mit dem Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet wurde.
Bürgermeister Jürgen Meyer und andere Gäste lobten die beeindruckenden Leistungen der Feuerwehrleute. Darüber hinaus überreichte Christian Järnecke eine Spende von 300 Euro zur Unterstützung der Jugendfeuerwehren und Floriangruppen.
Zusätzlich zu den positiven Entwicklungen in der Feuerwehrausbildung berichtet eine umfassende Analyse, dass die Zahl der freiwilligen Feuerwehrleute in Lüchow-Dannenberg erstmals seit 2009 die Marke von 3.000 überschreitet und nun bei 3.003 Mitgliedern liegt. Im Jahr 2022 konnten 154 neue Einsatzkräfte gewonnen werden, unter denen sich auch 25 ehemalige Mitglieder der Jugendfeuerwehr befinden.
Von den neuen Feuerwehrleuten sind 59 „Seiteneinsteiger“, die sich erst ab einem Alter von 30 Jahren entschieden haben, aktiv zu werden. Die Zunahme der Mitglieder könnte zum Teil auf Katastrophen wie die Flutkatastrophe im Ahrtal sowie die Corona-Pandemie zurückzuführen sein. Stellvertretender Kreisbrandmeister Henning Peters hebt die Bedeutung persönlicher Gespräche für die Mitgliedergewinnung hervor und verweist auf die verstärkten Aufklärungsarbeiten, die trotz der Corona-Beschränkungen durchgeführt wurden.
Die Image-Kampagne „112 Prozent Ehrenamt“, initiiert von Feuerwehr-Sprecher Heiko Bieniußa, könnte ebenfalls zur Steigerung der Mitgliederzahlen beigetragen haben. Im Jahr 2022 wurden fast 350 Einsatzkräfte an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Dannenberg ausgebildet, wobei etwa 40% der Teilnehmer am „Truppmann 1-Lehrgang“ älter als 25 Jahre waren. Der Anteil weiblicher Einsatzkräfte liegt aktuell bei über 17%, was über dem Landes- und Bundesdurchschnitt entspricht.
Während Kreisbrandmeister Claus Bauck die personelle Situation positiv bewertet, warnt er gleichzeitig vor den Herausforderungen, die durch ausscheidende Mitglieder entstehen. Zwei Ortsfeuerwehren mussten fusionieren, da keine neuen Ortsbrandmeister gefunden wurden. Als eine Ursache für die geringe Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung wird die steigende Bürokratie genannt.
Die Feuerwehr bleibt weiterhin auf der Suche nach interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich in den freiwilligen Dienst einbringen möchten.