
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg wurde ein Verdacht auf einen Ausbruch der Tularämie, auch bekannt als Hasenpest, registriert. So wurde ein Erreger des gefährlichen Bakteriums Francisella tularensis in einem toten Feldhasen gefunden. Die Bestätigung des Verdachts steht jedoch noch aus und muss durch das Friedrich-Löffler-Institut erfolgen, wie NDR berichtete.
Tularämie betrifft häufig Hasen, Kaninchen und andere Nagetiere. Aber auch andere Tiere, wie Hunde, können sich anstecken. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch blutsaugende Insekten und durch direkten Kontakt mit kranken Tieren. Obwohl eine Ansteckung beim Menschen selten ist, besteht ein höheres Risiko für Förster, Jäger und Tierärzte. Das zuständige Veterinäramt rät dazu, tote Hasen nicht anzufassen und Jagdpächter über den Vorfall zu informieren.
Aktuelle Gesundheitslage
Im Emsland wurden erschreckende 90 Prozent der Hasenpopulation aufgrund der Krankheit getötet. Tularämie wird auch als Nagerpest oder Lemmingfieber bezeichnet und ist in Deutschland eine meldepflichtige Tierkrankheit. Historisch wurde die Erkrankung erstmals 1911 beschrieben, während der Erreger 1912 isoliert wurde, wie Wikipedia darlegte.
Die Tularämie ist ausgesprochen infektiös, sodass bereits wirksame Mengen von 10 bis 50 Bakterien genügen können, um eine Infektion auszulösen. In Deutschland wurden 2022 68 Fälle registriert, während 2023 schon 89 Fälle verzeichnet wurden. Die häufigste Form der Erkrankung ist die ulzeroglanduläre Tularämie, die mit Fieber und Geschwüren an der Eintrittsstelle beginnt. Unbehandelt liegt die Letalität etwa bei 33%.