
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg wurde eine unversorgte Schafherde in Obhut genommen. Die betroffene Herde besteht aus mehr als 300 Tieren, unter denen sich viele Lämmer befinden. Der Halter der Tiere hatte diese Anfang der Woche alleingelassen, was das Veterinäramt auf den Plan rief. Die Behörde sieht in diesem Vorfall einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, da bereits frühere Verstöße in der Herde bekannt waren, wie etwa der fehlende Schutz für Lämmer bei Minusgraden.
Die Schafe wurden am Freitag mit einem Lkw und zwei Anhängern in Sicherheit gebracht und befinden sich nun in einer professionellen Schafhaltung in einem benachbarten Landkreis. Die Tiere werden dort gut versorgt. Der Wert der Herde wird derzeit bestimmt, während bei der Suche nach einem neuen Halter auch Tierschutzaspekte berücksichtigt werden.
Vorgeschichte und Maßnahmen
Dr. Birgit Mennerich-Bunge, die Leiterin des Fachdienstes Veterinärwesen und Verbraucherschutz, bezeichnete das Verhalten des Halters als einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Bereits zuvor war das Veterinäramt wegen tierschutzrechtlicher Verstöße tätig geworden, darunter fehlende Ohrmarken sowie der Mangel an Witterungsschutz für die Lämmer. Erst kürzlich, Mitte Februar 2025, wurden Zelte mit Unterstützung der DRK-Kreisbereitschaft aufgebaut, um frisch geborene Lämmer vor der Kälte zu schützen.
Am 24. Februar 2025 wurde bekannt, dass der Halter die Herde aufgegeben hatte. Da eine Versorgung der Tiere vor Ort ausgeschlossen war – bedingt durch Sicherheitsgründe und fehlende Infrastruktur – prüfte das Veterinäramt die Möglichkeiten zur Unterbringung der Schafe. Nach wenigen Tagen konnte eine geeignete Aufnahmestelle gefunden werden. Der Transport der Tiere verlief ruhig und professionell; innerhalb von zwei Stunden waren alle Tiere sicher verladen und an ihrem neuen Bestimmungsort angekommen.
Die Tiere erhalten nun individuell bedarfsgerechte Pflege und Behandlungen. In den sozialen Medien kursierte ein Aufruf, wonach das Veterinäramt eine Schafherde „geschenkt“ bekommen habe. Dr. Mennerich-Bunge stellte jedoch klar, dass diese Information nicht vom Landkreis stamme und dieser nicht Eigentümer der Tiere sei. Das Veterinäramt hat viele Hilfsangebote erhalten, bittet jedoch vorerst von weiteren Angeboten abzusehen, da die Tiere in sicherer Obhut sind. Weitere Maßnahmen zur kostenpflichtigen Abgabe der Herde sind in Planung, sobald der Wert der Tiere feststeht, wobei auch hier die Tierschutzaspekte berücksichtigt werden.