Lüneburg

Geständnisse im Lüneburger Rechtsrock-Prozess: Hauptbeschuldigter bricht sein Schweigen!

Im Lüneburger Rechtsrock-Prozess hat zwei der fünf Angeklagten, darunter der Hauptbeschuldigte Lasse K. (35), ihr Schweigen gebrochen und Teile der Vorwürfe eingeräumt. Dieser Prozess findet vor der Staatsschutzkammer des Lüneburger Landgerichts statt. Lasse K. gestand, Langspielplatten rechtsradikaler Bands verkauft zu haben, und erklärte, dass ihn die politische Ausrichtung der Musik nicht interessiere. Die Anklage stützt sich auf Material, das bei einer Razzia in 14 Häusern sichergestellt wurde.

Die beiden Angeklagten sind leidenschaftliche Schallplattensammler. Laut Lasse K. haben die Angeklagten zusammen mindestens 28.000 Tonträger mit verbotenem Inhalt produziert und damit rund 285.000 Euro erwirtschaftet. Seine Garage diente als Lager für die produzierten Titel. Lasse K. begann 2016 mit der Produktion eigener Rechtsrockplatten, die über Kontakte in der Szene verkauft wurden, wobei der Gewinn pro Platte zwischen 2 und 5 Euro lag. Er betont, dass die Käufer sich die Musik nicht anhören, sondern die Platten sammeln. Im Jahr 2023 kaufte Lasse K. die „Dee-Jay“ GmbH für 50.000 Euro und plante, mit dem Rechtsrock aufzuhören.

Geständnisse und Ermittlungen

Ein weiterer Mitangeklagter, David H. (49), erklärte, nicht in Rechtsrockorganisationen eingebunden zu sein und bezeichnete sich ebenfalls als Sammler. Bei ihm wurden 14 Exemplare der Platte „Die deutsche Jugend schlägt zurück“ gefunden; er behauptet, diese zum Tauschen zu besitzen. Ein abgehörtes Gespräch aus Mai 2023 zeigt, dass David H. 900 Euro für 73 Platten von Lasse K. zahlen wollte.

Die Gruppe, zu der Lasse K. und David H. gehören, wird auch vorgeworfen, nationalsozialistische, antisemitische Parolen und rassistische Ideologie verbreitet zu haben. Die Lieder ihrer Produktionen rufen zu Gewalt gegen Ausländer auf. Die Plattencover enthalten dabei verbotene Symbole des Nationalsozialismus, darunter die doppelte Sig-Rune und das Totenkopfsymbol der SS. Der Prozess wird am 3. März fortgesetzt, wobei die Vorwürfe gegen die Angeklagten die Bildung oder Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung umfassen sowie Volksverhetzung in bis zu 48 Fällen.

Die Entwicklungen im Lüneburger Rechtsrock-Prozess werfen ein Licht auf die aktuellen Herausforderungen im Kampf gegen extremistische Strömungen in Deutschland. Die rechtsextremistische Musikszene zeigt eine ausgeprägte Verbreitung in den letzten Jahren, wie auch in einem Bericht des Tagesspiegels detailliert beschrieben wird. Die Ermittlungen und der Prozess verdeutlichen den Ernst der Lage und den Umgang des Staates mit solchen Vorfällen.

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