Die Hindenburgstraße in Lüneburg wird möglicherweise umbenannt, trotz des Widerspruchs vieler Anwohner. Laut Landeszeitung unterstützen die Mehrheitsfraktionen aus Grünen, SPD und Linken die Umbenennung, indem sie sie als eine Lehre aus der Geschichte betrachten. Kritiker hingegen argumentieren, dass das Entfernen belasteter Namen nicht ausreicht, um historische Fehler zu vermeiden. Der Name Hindenburg wird aufgrund seiner Rolle in der Weimarer Republik und dessen Verbindung zu Hitler als problematisch angesehen.
Die Diskussion über die Umbenennung ist nicht neu; wie Hansestadt Lüneburg berichtet, wird seit vielen Jahren über eine mögliche Umbenennung diskutiert. Anwohnende und Gewerbetreibende werden nun durch eine Befragung in den Prozess einbezogen, um ihre Meinung zu drei Namensvorschlägen – Gartenstraße, Sonja-Barthel-Straße und Geschwister-Reiminius-Straße – zu äußern. Die Rücksendung der Fragebögen soll bis spätestens 10. Februar 2025 erfolgen.
Öffentliche Beteiligung an der Entscheidungsfindung
Die Verwaltung plant, die abgegebenen Antworten auszuwerten und dem Kultur- und Partnerschaftsausschuss vorzulegen. Der Kulturausschuss hat bereits Ende letzten Jahres das weitere Vorgehen zur Befragung beschlossen. Matthias Rink, der Kulturdezernent, hebt hervor, dass ein Meinungsbild der Betroffenen eingeholt werden soll. Zudem fand im November 2024 eine öffentliche Informationsveranstaltung zu den geschichtlichen Hintergründen der Debatte statt.
Die Komplexität historischer Figuren und deren Grautöne, wie in der Diskussion um die Hindenburgstraße beobachtet, bleibt ein zentraler Punkt. Die Auseinandersetzung zieht Vergleiche zu anderen umstrittenen Straßennamen, wie der Graf-Schenk-von-Stauffenberg-Straße, und gibt Anlass zu weiteren Überlegungen zur Bürgerbeteiligung in derartigen Entscheidungsprozessen.
