Lüneburg

Lüneburgs Senkungsgebiet: Historische Stadt kämpft gegen Erdbewegungen!

In Lüneburg, Niedersachsen, berichten Behörden über besorgniserregende Bodenbewegungen, die seit Jahren die Stadt betreffen. Diese Bewegungen führen dazu, dass sich der Boden insgesamt senkt, wobei mehrere Häuser im sogenannten Senkungsgebiet in der westlichen Altstadt bereits aufgegeben werden mussten. Diese Situation ist auf eine Geschichte zurückzuführen, die eng mit der Salzgewinnung in der Region verknüpft ist, die Lüneburg einst zu einer bedeutenden Hansestadt machte.

Die Bodenbewegungen, die moderat sind und sowohl nach unten als auch nach oben auftreten, werden durch chemische Reaktionen, wie das Aufquellen von Gipsanteilen sowie das Aufsteigen von Salz durch Erdschichten, verursacht. Erdbewegungen werden an etwa 300 Messpunkten überwacht, und das betroffene Senkungsgebiet hat eine Größe von 1,8 Quadratkilometern, wobei der Salzstock sich 30 bis 70 Meter unter der Oberfläche befindet. Laut dem Geologen Thorsten Trapp besteht ein Zusammenhang zwischen Niederschlag und der Senkungsrate.

Geschichte und Auswirkungen der Salzgewinnung

Die Stadt Lüneburg hat eine lange Geschichte der Salzgewinnung, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Der Lüneburger Salz wurde über Jahrhunderte hinweg nach ganz Europa verschifft und spielte eine entscheidende Rolle in der Nahrungsmittelkonservierung. Die Lüneburger Saline wurde 1980 geschlossen, und seit den 1970er Jahren sind in der Altstadt große Bodenbewegungen zu beobachten. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass die Erdoberfläche über dem Salzstock im 19. Jahrhundert um bis zu 3–5 cm pro Jahr absank, während die aktuelle Senkung bei etwa 3 Millimetern pro Jahr liegt.

In der Frommestraße sind geologische Absenkungen besonders spürbar, was zu einem Stabilitätsverlust der Bausubstanz geführt hat. So mussten mehrere Gebäude, darunter die Marienkirche im Jahr 1818 und die Lambertikirche im Jahr 1861, abgerissen werden. Aktuelle Erdbewegungen werden unter anderem am Ochtmisser Kirchsteig beobachtet. 2016 musste in der Egersdorffstraße ein Haus abgerissen werden, das aufgrund plötzlicher Erdbewegungen in einen instabilen Zustand geraten war.

Die Komplikationen durch die geologischen Absenkungen sind auch sichtbar, zum Beispiel an der Michaeliskirche, wo schiefe Säulen und Schäden in der Turmhalle festgestellt wurden. Dennoch ist das Senkungsgebiet für die Öffentlichkeit weiterhin zugänglich und bietet Einblicke in die geologische Geschichte Lüneburgs, wie auch Lünopedia berichtet.

Ort des Geschehens

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Was ist passiert?
Umwelt
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Lüneburg
Genauer Ort bekannt?
Lüneburg, Deutschland
Ursache
chemische Reaktionen, Aufquellen von Gipsanteilen, Aufsteigen von Salz
Beste Referenz
kreiszeitung.de
Weitere Infos
luenepedia.de