Die Zahl der Messerangriffe in Niedersachsen ist im Jahr 2023 auf 3.048 gestiegen, was einem Anstieg von 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung beunruhigt die Sicherheitsbehörden und die Landesregierung, da für 2024 mit einem weiteren Anstieg im mittleren zweistelligen Bereich gerechnet wird, wie das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen bekanntgab. Konkrete Zahlen für 2024 werden jedoch nicht vor Jahresende veröffentlicht, wie ndr.de berichtete.
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) äußerte sich besorgt über diese steigenden Zahlen und bezeichnete sie als hochgefährlich für das Sicherheitsempfinden der Bürger. In Reaktion auf die besorgniserregende Entwicklung wurde im Bundesrat ein Vorschlag zur Verschärfung des Waffenrechts seitens Niedersachsens von der Mehrheit unterstützt. Die Unklarheit über den Zeitpunkt der Reform des Waffenrechts resultiert aus der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar. In der Zwischenzeit gelten einige Änderungen des Sicherheitspakets der Bundesregierung bereits seit Oktober.
Waffenverbotszonen als Maßnahme
Um der wachsenden Gewalt entgegenzuwirken, haben mehrere Städte in Niedersachsen Waffenverbotszonen eingerichtet. Hannover hat im August 2024 die Verbotszone in der Innenstadt ausgeweitet, während Braunschweig im November eine solche Zone beschloss. Auch Osnabrück hat im Juni eine Waffenverbotszone angeordnet. Im Gegensatz dazu gilt in Hamburg seit dem 16. Dezember ein Waffenverbot im öffentlichen Nahverkehr. Aktuell existiert jedoch kein Waffenverbot für den Nahverkehr in Niedersachsen, wobei das Verbot in Hannover täglich zwischen 20 und 6 Uhr gilt und auch U-Bahn-Stationen sowie den Hauptbahnhof umfasst, wie nwzonline.de berichtete.