
Am 14. Februar 2025 hat der Bundesrat dem neuen Gewalthilfegesetz zugestimmt. Dieses Gesetz sieht vor, dass Frauen, die von Gewalt betroffen sind, ab dem Jahr 2032 ein Recht auf kostenlosen Schutz haben. Des Weiteren verpflichtet das Gesetz die Bundesländer dazu, ausreichend Schutz- und Beratungsangebote für betroffene Frauen zu schaffen. Bis Ende 2026 muss eine Bedarfsanalyse zur Notwendigkeit zusätzlicher Frauenhäuser und Plätze vorliegen. Der Bundestag hatte das Gesetz bereits zwei Wochen zuvor beschlossen.
In Niedersachsen existieren aktuell 46 vom Land geförderte Frauenhäuser mit Platz für 441 Frauen und etwa 880 Kinder. Im Jahr 2018 waren es noch 41 Frauenhäuser mit 371 Frauenplätzen. Gesundheitsminister Andreas Philippi kündigte an, dass noch in diesem Jahr weitere Platzerhöhungen sowie der Bau eines neuen Frauenhauses erfolgen werden. Die Frauenhäuser in Niedersachsen sind im Durchschnitt zu 67 Prozent ausgelastet. Rund 10 Prozent der Frauenplätze sind regelmäßig frei; die regionale Verteilung variiert jedoch. Insbesondere in Ballungsräumen ist der Bedarf an Frauenhausplätzen größer. Von 2026 bis 2036 stehen den Ländern insgesamt 2,6 Milliarden Euro vom Bund zur Verfügung, um den Ausbau der Infrastruktur zu unterstützen.
Finanzierung und Unterstützung für Frauenhäuser
Der Sozialverband Deutschland fordert eine bessere Koordinierung und zusätzliche Plätze, doch das Sozialministerium hat diese Forderung zurückgewiesen. Die Adresse der Frauenhäuser wird nicht geheim gehalten, um betroffene Frauen zu ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Geplante Neubauten sollen Frauenhaus, Beratungs- und Interventionsstellen unter einem Dach vereinen.
Frauenhäuser bieten Schutz, Beratung und Unterstützung für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Sie stellen oft die einzige Anlaufstelle für Betroffene dar, um der Gewalt zu entfliehen. Auch nach Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetzes bleibt die Bedeutung der Frauenhäuser hoch. Das Land Niedersachsen fördert die Beratung, Unterbringung und Betreuung von betroffenen Frauen und Kindern gemäß der „Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Maßnahmen für Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind“.
Derzeit werden 45 Frauenhäuser in Niedersachsen gefördert. Die Bewilligungsbehörde ist das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, Außenstelle Lüneburg, die auch Zuwendungsempfänger wie gemeinnützige Organisationen und Körperschaften des öffentlichen Rechts unterstützt, die Frauenhäuser betreiben.