Ein 21-jähriger Mann aus Northeim wurde am vergangenen Sonntag über Instagram Opfer eines Erpressungsversuchs. Der Vorfall begann um 6.55 Uhr, als der Mann eine Nachricht von einer unbekannten Person erhielt. Im Verlauf des Chats versendete er Nacktbilder, was die Situation eskalieren ließ.
Der Erpresser forderte daraufhin Guthaben-Codes im Wert von 500 Euro für die Spieleplattform Steam. Der Betroffene wurde massiv unter Druck gesetzt und sah sich gezwungen, die Zahlung zu leisten. Der Druck nahm weiter zu, als der Täter später zusätzliche 1.500 Euro forderte und drohte, die intimen Bilder an die Instagram-Kontakte des Opfers zu verbreiten. Da der 21-Jährige auf die zweite Forderung nicht einging, entschloss er sich, die Polizei zu informieren. Durch die zusätzlichen Gebühren beim ersten Kauf entstand ihm ein finanzieller Schaden von über 550 Euro. Der Täter wurde auf ein Alter von 20 bis 30 Jahren geschätzt.
Wichtige Tipps zur Vermeidung von Sextortion
Die Polizei in Northeim rät dazu, keine intimen Bilder an unbekannte Personen zu senden und persönliche Daten mit Bedacht zu behandeln. Ein weiterer Hinweis ist, die Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken regelmäßig zu überprüfen. Im Falle von Erpressungen sollten Betroffene umgehend die Polizei kontaktieren. Diese Warnungen sind besonders relevant, da laut einem Bericht des BSI zur IT-Sicherheit 2021 die Mehrheit der erpresserischen Spam-E-Mails auf Sextortion basiert. Besonders im Frühjahr 2021 wurde ein Anstieg dieser E-Mails verzeichnet und Täter drohen oft damit, Nacktaufnahmen oder intime Daten zu veröffentlichen, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden.
Zusätzliche Handlungsempfehlungen umfassen, kein Geld zu überweisen, da die Erpressungen meist nach der ersten Zahlung weitergehen. Betroffene sollten ebenfalls Anzeige erstatten und gegebenenfalls den Netzwerkbetreiber kontaktieren, um Bildmaterial löschen zu lassen und unangemessene Inhalte dem Seitenbetreiber zu melden. Es wird geraten, den Kontakt zur anonymen Person sofort abzubrechen und die Chatverläufe zur Beweissicherung zu dokumentieren. Weitere Informationen über solche Vorfälle und wie man sich davor schützen kann, wurden von der Polizei-Beratung bereitgestellt.
