
Das „Frühlingserwachen“ in Northeim, das für den 15. und 16. März 2025 geplant war, findet in diesem Jahr nicht statt. Grund für die Absage ist eine Klage der Gewerkschaft Verdi gegen den verkaufsoffenen Sonntag. Das Gericht hat der Klage stattgegeben und die Allgemeinverfügung der Stadt Northeim aufgehoben, was eine rechtssichere Grundlage für die Veranstaltung bis Mitte März unmöglich macht, wie HNA berichtete.
Die Stadt Northeim sowie die neu gegründete Northeimer Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Marketing und Tourismus (NOM WMT) haben die Entscheidung zur Absage bekannt gegeben. Durch die Klage von Verdi entsteht Unruhe im Northeimer Einzelhandel. Der Geschäftsführer der NOM WMT, Michael Eilers, betonte, dass viele Beschäftigte bereit sind, sonntags zu arbeiten. Jedoch wird das Klageverfahren als schwerer Schlag für die Geschäftsleute in Northeim angesehen, da unklar bleibt, ob weitere verkaufsoffene Sonntage in diesem Jahr stattfinden können. Die Stadt und NOM WMT planen, ein neues Veranstaltungskonzept zusammen mit Einzelhändlern und Schaustellern zu erarbeiten.
Klage gegen verkaufsoffene Sonntage
In einer breiteren Perspektive ist die Klage von Verdi nicht einmalig. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat ebenfalls die Genehmigung von Sonntagsöffnungen in der Corona-Schutzverordnung von Nordrhein-Westfalen aufgehoben. Die rationale Begründung dafür war eine fehlende erkennbare präventive Wirkung geöffneter Geschäfte, wie verdi.de berichtet. Bedenken werden insbesondere hinsichtlich der Gefahr von Menschenansammlungen während Verkaufsaktionen wie dem „Black Friday“ laut, da lange Schlangen vor Geschäften auf das Risiko von Kundenanstürmen hinweisen.
Es wird zudem eine Forderung nach Rücksichtnahme auf die Beschäftigten im Einzelhandel erhoben, die in einem herausfordernden Jahr unter extremen Bedingungen gearbeitet haben. Die rechtliche Absicherung von Sonntagsöffnungen sollte demnach nur für bedeutende Anlässe gelten, was die bestehende Unruhe in der Branche weiter verstärkt. Angesichts dieser Entwicklungen bleibt die Zukunft der verkaufsoffenen Sonntage in Deutschland ungewiss.