
Die KWS Saat SE hat ihren Hauptstandort in Einbeck mit einer umfangreichen Investition von über 50 Millionen Euro erweitert. Der neu errichtete Elitespeicher an der Otto-Hahn-Straße soll der Aufbereitung und Lagerung von Saatgut dienen. Die moderne Anlage wird derzeit in Betrieb genommen und bietet auf einer Fläche von rund 13.000 Quadratmetern Platz für bis zu 1,3 Millionen Saatgutproben von Zuckerrüben, Futterrüben, Öl- und Zwischenfrüchten sowie Erbsen.
Der Elitespeicher wurde konzipiert, um optimale Lagerbedingungen zu gewährleisten. Die Temperaturen werden zwischen 6 und 8 Grad Celsius gehalten, während die Luftfeuchtigkeit auf 30 Prozent reduziert wird. Diese speziellen Bedingungen verhindern Qualitätsverluste und die Entwicklung von Schädlingen. Vor der Lagerung wird das Saatgut zudem getrocknet, gereinigt und nach Größe sortiert. Um dies zu gewährleisten, kommen moderne Technologien wie Siebanlagen, Gravitationstische und Laserscanner zum Einsatz. Alle Arbeitsschritte erfolgen effizient auf einer zentralen Ebene.
Nachhaltige Energieversorgung und Stärkung des Standorts
Besonders hervorzuheben ist die Wärmeversorgung des Elitespeichers, die über Abwärme einer nahegelegenen Kläranlage mittels Wärmetauscher erfolgt. Dieses System deckt den Wärmebedarf nahezu vollständig und entspricht dem Energieverbrauch von etwa 100 Einfamilienhäusern. Darüber hinaus erzeugen Photovoltaikanlagen auf dem Dach umweltfreundlichen Strom. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel betonte die Bedeutung der neuen Infrastruktur für die Stärkung des Standorts Einbeck als Zentrum der Pflanzenzüchtung.
Zusätzlich zu den neuen Entwicklungen in Einbeck befasst sich KWS auch intensiv mit der Resistenzzüchtung. Wie auf der Unternehmenswebsite berichtet wird, ist die Züchtung von resistenten Pflanzen gegen Krankheitserreger von zentraler Bedeutung, insbesondere in Zeiten, in denen herkömmliche Schutzmaßnahmen nicht zur Verfügung stehen. Die Resistenzzüchtung erfordert bis zu zehn Jahre intensive Züchtungsarbeit und spielt eine entscheidende Rolle im globalen Zuckerrübenanbau, vor allem gegen Krankheiten wie Wurzelbärtigkeit oder Fusarium, die erhebliche Ertragseinbußen verursachen können.