Im Landkreis Northeim sind seit einem Jahr „Mobile Retter“ im Einsatz, um die Zeit bis zur Reanimation bei Herz-Kreislauf-Stillständen zu verkürzen. Laut einem Bericht von HNA wurden die Mobilen Retter im vergangenen Jahr 151-mal alarmiert. Mit insgesamt 472 registrierten Freiwilligen, die vorwiegend aus Rettungsorganisationen und Pflegeberufen stammen, steht ein gut ausgebildetes Team bereit, um den Rettungsdienst bei Notfalleinsätzen zu unterstützen.
Die Alarmierung der Mobilen Retter erfolgt über eine spezielle App, die die Standorte der Retter abgleicht und so eine zügige Reaktion gewährleistet. Im ersten Jahr des Projektes zieht der Landkreis eine positive Bilanz: Das System hat sich bewährt, da die Mobilen Retter häufig vor dem Rettungsdienst am Einsatzort eintreffen und umgehend mit der Herzdruckmassage beginnen können.
Einsatz und Herausforderungen der Mobilen Retter
Obwohl es keine offizielle Statistik über die Anzahl der geretteten Leben durch die Mobilen Retter gibt, berichten Rettungsdienste subjektiv von einer erhöhten Zahl erfolgreich wiederbelebter Patienten. Immerhin können frühzeitige Reanimationen die Überlebenschancen bis zu verdreifachen. Der Landkreis verweist darauf, dass Herzstillstände oft Folge von Herzerkrankungen sind und rund 65 % der Fälle in den eigenen vier Wänden auftreten.
Aktuell wird nur in etwa 51 % der Fälle eine Reanimation durch Laien eingeleitet, daher ist es wichtig, diese Zahl zu erhöhen. Zudem wird den Mobilen Rettern eine Einsatznachsorge angeboten, die jedoch herausfordernd in der Umsetzung ist. Eine Notärztin mit Qualifikation in psychosozialer Notfallversorgung übernimmt diese Nachsorge. Das System der Mobilen Retter wird auch in anderen Regionen Deutschlands angewendet, wobei eine regionale Alarmierung es ermöglicht, Einsätze auch außerhalb des Wohnorts der Mobilen Retter zu realisieren.
Weitere Informationen zu den Mobilen Rettern sind auf der Webseite mobile-retter.org verfügbar.
