
In den letzten Wochen hat die Zerstörung von Wahlplakaten im Landkreis Northeim vor der Bundestagswahl am 23. Februar zugenommen. Wahlplakate werden abgerissen, beschmiert, zerstört und verbrannt. Alle betroffenen Parteien haben regelmäßig Strafanzeigen bei der Northeimer Polizei erstattet. Polizeisprecher Sven Wolf gab an, keine Aussage darüber treffen zu können, wie häufig diese Zerstörungen im Vergleich zu früheren Wahlen sind, da der Wahlkampf noch andauert.
Frauke Heiligenstadt von der SPD äußerte, dass die Gewalt gegen Wahlplakate ein neues Maß erreicht habe und forderte die Bürger dazu auf, Hinweise zu melden. Maik Schmitz von der AfD berichtete von 250 bis 300 beschädigten Plakaten, besonders im Stadtgebiet Northeim. Auch Plakate der AfD wurden vor dem Amtsgericht angezündet. Kerstin Limburg von Bündnis 90/Grüne stellte einen starken Anstieg von Vandalismus im aktuellen Wahlkampf fest und plant, Sachbeschädigungen als Sammelanzeige zu melden. Zudem wurden Wahlplakate der Grünen mit Hakenkreuzen und beleidigenden Begriffen beschmiert. David Artschwager von der CDU bestätigte ebenfalls einen Anstieg von Sachbeschädigungen an CDU-Plakaten im Landkreis und bemerkte, dass der Ton im Wahlkampf rauer geworden ist, was er mit der Situation in anderen Landkreisen verglich.
Vandalismus im Kontext der Bundestagswahl 2025
Eine ähnliche Situation zeigt sich in Sachsen-Anhalt, wo sich im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 ebenfalls Fälle von Vandalismus an Wahlplakaten häufen. Bis zum 5. Februar wurden rund 730 Fälle von beschädigten oder entwendeten Plakaten gemeldet. Diese Zahl entspricht bereits der Anzahl der gemeldeten Fälle während der Bundestagswahl 2021, die knapp 700 betrug. Im Vergleich zur Bundestagswahl 2017, wo es über 1.880 Fälle gab, liegt die Zahl jedoch deutlich niedriger. Der MDR berichtete, dass die meisten Vandalismusfälle in der Polizeidirektion Magdeburg registriert wurden, gefolgt von Halle, Dessau-Roßlau und Stendal.
Besonders betroffen sind die Orte Oschersleben und Wanzleben, wo bereits vor dem 22. Januar mehr als 100 Plakate, hauptsächlich der CDU, zerstört oder entwendet wurden. Die Polizeiinspektion Stendal berichtete von Verunstaltungen und dem Verspotten von Personen und Parteien. Darüber hinaus betonte die Polizei, dass es sich hierbei nicht um Kavaliersdelikte, sondern um Sachbeschädigung handele. Solche Taten können mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen geahndet werden, und Parteien haben die Möglichkeit, Schadensersatz zu fordern.