Auf dem ehemaligen Fliegerhorst in Oldenburg wurde ein schwerwiegender Umweltskandal aufgedeckt: Ungefähr 15.000 Tonnen belasteter Bauschutt sollen dort illegal entsorgt worden sein. Diese Umweltdelikte ziehen auch Korruptionsvorwürfe gegen einen Mitarbeiter der Stadt Oldenburg nach sich, wie ndr.de berichtete.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg entdeckte bei einer Durchsuchung des Militärgeländes den illegal entsorgten Sondermüll. Neben dem belasteten Bauschutt wurden auch 4.500 Kubikmeter treibstoffverseuchte Erde gefunden. Ein ehemaliger Mitarbeiter eines Abbruchunternehmens beschuldigt einen städtischen Mitarbeiter, ihm Anweisungen zum Abladen des Bauschutts gegeben zu haben. Zudem soll dieser für das Wegschauen 25.000 Euro an Bestechungsgeld erhalten haben.
Korruptionsvorwürfe und ihre Hintergründe
Die Vorwürfe wurden erstmals im September 2023 laut, als die Stadtverwaltung bei Ermittlungen auf die Korruptionsanzeige einer Mitarbeiterin stieß. In diesem Zusammenhang konnte der Verdacht gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Fachdienstes Projekt Fliegerhorst nicht ausgeräumt werden. Ermittlungen zu den Vorwürfen laufen bereits seit einem Jahr, wie nwzonline.de berichtete. Aktueller Stand der Ermittlungen blieb jedoch unklar.
Der Vorwurf der illegalen Abfallentsorgung basiert auf einer nicht bestätigten Zeugenaussage im laufenden Disziplinarverfahren, der zufolge Baustellenmitarbeiter angewiesen wurden, schadstoffbelastete Materialien in die ehemalige Schießanlage zu bringen. Die Stadtverwaltung bezeichnete es als fahrlässig, diese Behauptungen als Fakten zu behandeln. Externe Experten hatten außerdem geraten, von weiteren Sondierungsbohrungen und Grabungen abzusehen, da die Stadt für alle Konsequenzen haftet.
Bisher wurden über 20 Millionen Euro in die Sanierung und Kampfmittelsondierung auf dem Fliegerhorst investiert. Zukünftig soll auf diesem Gelände ein neuer Stadtteil für 3.000 Menschen entstehen, was die Notwendigkeit von Transparenz und rechtlicher Klarheit angesichts der laufenden Ermittlungen unterstreicht.
