Die Celler Karstadt-Immobilien stehen seit Juni 2023 leer, nachdem die Geschäftsräume des Kaufhauses geschlossen wurden. Oberbürgermeister Jörg Nigge von der CDU hat sich für den Abriss des maroden Haupthauses ausgesprochen. Die Unabhängigen im Stadtrat drängen darauf, das „Gründungsviertel“ der Hansestadt Lübeck als Vorbild für die Neubebauung zu nutzen und fordern die Erstellung eines Bebauungsplans sowie eine Veränderungssperre für das Karstadt-Areal, um unkontrollierte Entwicklungen zu verhindern. Das Karstadt-Areal, das der Demire AG gehört, umfasst mehrere historische Fachwerkbauten.
Udo Hörstmann, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen, unterstrich die Notwendigkeit eines Bebauungsplans, um den historischen Bestand zu schützen. Ein ähnlicher Antrag der Unabhängigen auf die Erstellung eines Bebauungsplans sowie einer Veränderungssperre wurde allerdings im August 2023 abgelehnt. Stadtbaurätin Elena Kuhls Emde äußerte, dass ein Bebauungsplan nur dann sinnvoll sei, wenn die zukünftige Nutzung eindeutig sei. Ein vorhabenbezogener Bebauungsplan könnte präzise Vorhaben steuern, jedoch ist dieser nur bei klar definierten Plänen anwendbar.
Nächste Schritte in der Planung
Die Planung eines Bebauungsplans ist ein langwieriger Prozess, der in der Regel 1,5 bis 2 Jahre in Anspruch nimmt, besonders in komplexen Altstadtlagen. Veränderungssperren können nach Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens erlassen werden. Oberbürgermeister Nigge plant, bis Ende März 2024 zu entscheiden, ob Investoren für das Karstadt-Areal gefunden werden können. Sollte dies nicht der Fall sein, plant er, der Politik vorzuschlagen, die Entwicklung selbst zu übernehmen. Das Ziel ist es, bis 2026 Fortschritte auf dem Karstadt-Gelände zu erzielen.
Zusätzlich wurde von den Unabhängigen zur Sicherung des Areals am 31. August 2023 ein Antrag auf die Aufstellung eines Bebauungsplans und eine Veränderungssperre gestellt, der jedoch abgelehnt wurde, mit einer für die Unabhängigen nicht nachvollziehbaren Begründung. Aufgrund des Zeitablaufs ist nun eine erneute Antragsstellung möglich, wie Celler Presse berichtete. Die Unabhängigen betonen, dass ohne Bebauungsplan und Veränderungssperre der Eigentümer Einzelbauwerke verkaufen könnte, was die Entwicklung der Innenstadt erheblich beeinflussen würde, was auch CZ.de hervorhebt.
