
Orwo, ein ehemals bedeutendes deutsches Fotolabor und Nachfolger des DDR-Fotofilm-Herstellers ORWO, hat Insolvenz angemeldet. Dieses Ereignis könnte direkte Auswirkungen auf die Drogeriekette Rossmann haben, die Orwo als Dienstleister nutzt. Am 25. März 2025 bestellte das Amtsgericht Dessau-Roßlau Christian Heintze als vorläufigen Insolvenzverwalter, nachdem sich das Unternehmen mit aufgelaufenen Verlusten, rückläufigen Umsätzen und gescheiterten außergerichtlichen Sanierungsversuchen konfrontiert sah. Im Jahr 2023 verzeichnete Orwo einen Umsatzrückgang von 6,2 Prozent sowie einen Verlust von 1,5 Millionen Euro. Der Jahresumsatz belief sich zuletzt auf etwa 30 Millionen Euro.
Die Insolvenz betrifft insbesondere 244 Mitarbeiter, deren Ansprüche über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert sind. Orwo, das ursprünglich 14.500 Mitarbeiter am Standort Wolfen hatte, wurde 2002 nach einer Insolvenz von einer ostdeutschen Investorengruppe übernommen und hat sich seither als digitaler Fotodienstleister etabliert. Trotz der Insolvenz nimmt Orwo weiterhin neue Aufträge an und erfüllt bestehende Kundenverträge.
Insolvenz von Orwo Net
Zusätzlich ist die Orwo Net GmbH, die aus dem gleichen Traditionsunternehmen hervorgegangen ist, ebenfalls insolvent. Das Unternehmen mit 270 Mitarbeitern ist auf die Herstellung von Fotobüchern spezialisiert und sieht sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, wie die Zurückhaltung der Kunden sowie steigenden Energie- und Lohnkosten. Orwo Net hat in den vergangenen zwei Jahren zusätzliches Geld von Gesellschaftern erhalten, um sich im Wettbewerb zu behaupten. Wie presseportal.de berichtete, wurden bereits einige Sanierungsschritte eingeleitet, allerdings bleibt die Zukunft des Unternehmens ungewiss.