
One-Dyas hat beim Verwaltungsgericht in Oldenburg Klage gegen die niedersächsische Genehmigungsbehörde NLWKN eingereicht. Das Unternehmen wirft der Behörde Untätigkeit im Genehmigungsverfahren für ein Stromkabel zur Erdgasförderung in der Nordsee vor Borkum vor, nachdem alle erforderlichen Unterlagen im August eingereicht und ergänzende Fragen im September beantwortet wurden. One-Dyas plant, rund 20 Kilometer Gas in der Nordsee unter deutschen und niederländischen Gewässern zu fördern und hat hierfür bereits Genehmigungen erhalten.
Das geplante acht Kilometer lange Stromkabel soll die Förderplattform von One-Dyas mit Energie vom Offshore-Windpark Riffgat versorgen. Umweltschützer warnen, dass der Kabelverlegung schützenswerte Unterwasserbiotope und Riffstrukturen schädigen könnte. Die Deutsche Umwelthilfe hatte bereits gegen die Genehmigung für das Kabel Widerspruch eingelegt und klagte; das Verwaltungsgericht Oldenburg erließ im August 2024 eine Entscheidung, die das Verlegen des Kabels vorerst untersagte. Das Umweltministerium sowie der NLWKN vertreten die Auffassung, dass die Klage von One-Dyas mittlerweile obsolet sei, da das Verfahren zur Beteiligung der Träger öffentlicher Belange am 19. Dezember 2024 eingeleitet wurde. Dennoch hält One-Dyas an der Klage fest, und das Verfahren läuft weiter, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.
Verzögerung bei Gasförderung
Die Genehmigung für das Stromkabel fehlt weiterhin, was bedeutet, dass One-Dyas die Gasbohrplattform in der Nordsee vor Borkum nicht wie geplant bis Ende 2024 in Betrieb nehmen kann. Dies ergibt sich aus einer Klage, die die Genehmigung für das Kabel betrifft, und die Gasförderung wird sich somit bis ins nächste Jahr verzögern. One-Dyas plant, bis zur Gerichtsentscheidung einen Generator zu nutzen, der beim niederländischen Ministerium für Klima und grünes Wachstum beantragt wurde, um die Plattform so schnell wie möglich in Betrieb zu nehmen und noch in diesem Winter Gas ins Netz einspeisen zu können.
Für die Gasförderung liegen bereits Genehmigungen von Deutschland und den Niederlanden vor, jedoch ist ein bilaterales Völkerabkommen noch erforderlich. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat angekündigt, mögliche Gerichtsurteile abzuwarten, bevor er eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. In der Zwischenzeit hat die Deutsche Umwelthilfe zusätzliche Klagen eingereicht, die das Ziel verfolgen, die Gasförderung im Wattenmeer insgesamt zu stoppen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte die Kabelverlegung bereits 2022 genehmigt, wie der NDR berichtete.