
Alice Weidel, die prominente Politikerin der Alternative für Deutschland (AfD), steht in der Kritik für ihre kontroversen Aussagen zur Windenergie auf einem recenten Parteitag in Riesa. Weidel bezeichnete Windkraftwerke als „Windmühlen der Schande“. Obwohl sie nicht grundsätzlich gegen Windkraft als Energiequelle ist, sprach sie sich entschieden gegen öffentliche Subventionen aus. Diese Äußerungen haben unterschiedliche Reaktionen ausgelöst.
Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE in Oldenburg, bezeichnete Weidels Aussagen als populistisch und gefährdend für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Er kritisierte die AfD-Argumentation, die negiert, dass es einen Klimawandel gebe, und betonte die Notwendigkeit erneuerbarer Energien für die deutsche Wirtschaft. Der Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Stromsystem beträgt mittlerweile knapp 60 Prozent, wobei bestehende Windkraftwerke eine kosteneffiziente Energieproduktion ermöglichen.
Kritik an der AfD und mögliche Auswirkungen
Diese Auseinandersetzung hat die Windkraftbranche alarmiert. Laut dem Bundesverband Windenergie Offshore sind erneuerbare Energien und Klimaschutztechnologien entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Sie warnen zudem, dass Arbeitsplätze gefährdet sind, sollten andere Länder Marktführer im Bereich erneuerbare Energien werden.
<pWeidel kündigte zudem an, dass Windräder abgerissen würden, wenn die AfD an die Macht komme. Später korrigierte sie sich jedoch und stellte klar, dass dies nur für Windräder im hessischen Reinhardswald gelten würde. Eine solche Einstellung ist für extrem Rechte nicht neu, da Windkraft oft als Symbol für den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien betrachtet wird.
Die Sozialwissenschaftlerin Lea Lochau erläutert, dass völkisch-ethnoplurale Denkweisen in rechtsextremen Sichtweisen über „Natur“ deutlich werden und Windräder als Eingriff in die natürliche Ordnung angesehen werden. Der Wegfall von Windenergie könnte schwerwiegende Folgen nach sich ziehen, was die AfD in ihren Argumenten nicht berücksichtigt. Die Windenergie sichert derzeit rund 100.000 Arbeitsplätze, wobei die Tendenz steigend ist. In Deutschland gibt es zudem etwa 29.000 Windenergieanlagen verschiedener Eigentümer.
Die Bundesregierung plant, die Windstrom-Kapazitäten bis 2030 im Vergleich zu 2023 zu verdoppeln, um die Strompreise zu stabilisieren. Claudia Kemfert vom Deutschen Wirtschaftsinstitut warnt jedoch, dass Gegner der erneuerbaren Energien den Ausbau durch Verschlechterung der Rahmenbedingungen blockieren könnten, was die zukünftige Entwicklung des Windkraftausbaus entscheidend beeinflussen könnte.
Für die Windenergiebranche ist die Diskussion um Weidels Äußerungen ein zentrales Thema, das die zukünftigen Rahmenbedingungen und die Rolle Deutschlands im Bereich erneuerbare Energien entscheidend beeinflussen könnte, wie auch ndr.de und taz.de berichteten.