
Am Amtsgericht Osterholz-Scharmbeck fand kürzlich ein Prozess statt, in dem ein 26-jähriger Mann aus Worpswede wegen Diebstahls angeklagt wurde. Der Angeklagte hatte am 2. September 2023 sieben Lautsprecherboxen im Wert von 1100 Euro aus einer Grundschule in Grasberg entwendet.
Die Staatsanwältin argumentierte, dass der Angeklagte „gewerbsmäßig“ gehandelt habe, um eine „dauerhafte Einnahmequelle“ zu sichern. Der Angeklagte gestand die Tat und drückte sein Bedauern aus. Er führte seine Tat auf eine finanzielle Notlage, seine Alkoholabhängigkeit und Obdachlosigkeit zurück und hat sich seitdem von Drogen und Alkohol distanziert. Der Mann lebt mittlerweile mit seiner Freundin in einer neuen Wohnung und hat eine feste Anstellung gefunden.
Urteil und Konsequenzen
Das Gericht verhängte eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu jeweils 50 Euro, was insgesamt 4500 Euro ausmacht. Der Angeklagte hatte während der Tat eine Alkoholabhängigkeit. Seine Verteidigerin beantragte eine mildere Strafe von 30 Tagessätzen zu 20 Euro, also 600 Euro, und verwies auf eine verminderte Schuldfähigkeit aufgrund seiner Suchtproblematik sowie bipolaren Störungen. Die Richterin entschied jedoch, dass die Grunderkrankung nicht zu einer Unzurechnungsfähigkeit führte und hob den Wert des aus der Tat Erlangten in Höhe von 600 Euro auf.
Zusätzlich bot der Angeklagte an, sich um die Außenanlagen der Schule zu kümmern, um Wiedergutmachung zu leisten. Zudem hatte der Angeklagte an einer Therapie teilgenommen, die von Ende November 2023 bis Ende Januar 2024 dauerte.