
Im Landkreis Osterholz wird in den kommenden Jahren ein umfangreiches Modernisierungsprogramm für Schulen in mehreren Gemeinden umgesetzt. Der Landkreis ist Schulträger für sechs Schulen mit insgesamt neun Standorten. Aktuell laufen die Vorbereitungen zur Modernisierung und Erweiterung der Berufsbildenden Schulen (BBS) am Hauptsitz „Am Osterholze“. In diesem Zusammenhang sind mehrere Bauprojekte geplant, um bestehende Raumnotsituationen und veraltete Infrastruktur zu verbessern.
Die Förderschule am Klosterplatz wird voraussichtlich nach den Sommerferien 2026 ins Kreishaus 2 umziehen, was auch eine zusätzliche Anforderung an Mobilbauklassen aufgrund der steigenden Schülerzahlen mit sich bringt. Die Sanierung des alten Schulgebäudes in der Bahnhofstraße bleibt ebenfalls ein Thema, da es weiterhin für Klassen und Lerngruppen genutzt werden soll.
Geplante Bauabschnitte und Investitionen
Die geplanten Baumaßnahmen an den Berufsbildenden Schulen sind die umfangreichsten in der Geschichte des Landkreises Osterholz. Am Donnerstag fand der Spatenstich für die Baumaßnahme statt, bei dem unter anderem Landrat Bernd Lütjen und Schulleiterin Daniela Thies anwesend waren. Die Hauptstelle der BBS wird erweitert und saniert, wobei alle Bildungsangebote an einem Standort zusammengeführt werden, und die Zweigstelle in der Bahnhofstraße aufgegeben wird.
Die Investitionen in das Schulmodernisierungsprojekt belaufen sich auf über 60 Millionen Euro. Die Gesamtprojektkosten für die BBS werden auf 75,5 Millionen Euro geschätzt, wobei von 2025 bis 2028 jährlich fünf Millionen Euro eingeplant sind. Zudem wird für 2029 ein Betrag von zwei Millionen Euro vorgesehen.
Darüber hinaus umfasst der Finanzplan verschiedene weitere Baumaßnahmen: Das Gymnasium Ritterhude benötigt eine Container-Lösung aufgrund von Raumnot, während die Sanierung der Werkhalle bis Ende 2026, der Bauhalle und der Mittelspange bis 2028 sowie des westlichen Gebäudeflügels bis 2029 vorgesehen ist.
Die Bauarbeiten auf der Freifläche zwischen Hauptgebäude und Sporthalle haben bereits begonnen. Dabei werden Erd- und Kanalbauarbeiten sowie Leitungsumlegungen durchgeführt. Geplant sind zwei Neubauten und ein Anbau mit einer Bruttogrundfläche von knapp 8.200 Quadratmetern. Die Gesamtfläche der Baumaßnahmen beträgt 23.000 Quadratmeter. Insgesamt wurden Förderbescheide der KfW über 1,335 Millionen Euro für die Neubauten erhalten, und die Nutzung von Erdwärme wird angestrebt, um die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen sicherzustellen.
Die Schulverwaltung und pädagogische Berufe werden voraussichtlich nach dem Sommer 2024 in den Neubau einziehen, während der bestehende Altbau an der Bahnhofstraße für den Unterricht und Lerngruppen genutzt wird. Gutachter sollen außerdem mögliche Lösungen für die Raumnot am Gymnasium Ritterhude vorschlagen – 330.000 Euro sind dafür im Haushalt 2025 eingeplant.
Für das Gymnasium Osterholz-Scharmbeck sind zeitgemäße Kursräume für die Jahrgänge 12 und 13 notwendig; dazu soll ein Projektplaner Lösungsvorschläge erarbeiten, für die ebenfalls 240.000 Euro im Haushalt 2025 vorgesehen sind.
Das Gesamtvorhaben sieht zudem die Erneuerung der Heizung der Außenstelle Grasberg vor, die 2026 für 300.000 Euro erneuert werden soll. Das Gymnasium Lilienthal hat derzeit keinen größeren Baubedarf.
Diese umfangreiche Modernisierung ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Bildungsinfrastruktur im Landkreis Osterholz, wie Weser-Kurier berichtete. Zusätzlich stellt Osterholz-Scharmbeck die Fortschritte und Planungen im Rahmen der Baumaßnahme an den Berufsbildenden Schulen heraus.