Benjamin Lavernhe steht derzeit im Rampenlicht, sowohl für seine künstlerische Arbeit als auch für die Auseinandersetzung mit schweren Vorwürfen, die das Erbe des Menschenrechtlers Abbé Pierre betreffen. Der Schauspieler spielt in dem neuen Film von Michel Leclerc, „Le mélange des genres“, der am 16. April in die Kinos kommt. In einer Promotion für den Film bei France Inter sprach Lavernhe nicht nur über seine Rolle, sondern auch über gewichtige gesellschaftliche Themen.
Sonia Devillers, die Lavernhe in der Sendung beschrieb, charakterisierte ihn als groß und „sehr marre“. Der Schauspieler reagierte humorvoll und betonte, dass der Charakter, den er spielt, gut geschrieben sei und ihn oft zum Lachen bringe. Zudem äußerte sich Lavernhe zur Untersuchung des französischen Parlaments über Gewalt in der Kultur und bezeichnete die Berichte über sexuelle Übergriffe im Filmgeschäft als erschreckend. Ihm zufolge könnte die Komödie nicht nur unterhalten, sondern auch Bewusstsein für diese ernsten Themen schaffen, wie Closer berichtete.
Vorwürfe gegen Abbé Pierre
In einem weiteren Kontext äußerte sich Lavernhe über seine Rolle im Biopic „L’Abbé Pierre, une vie de combats“ (2023), wo er den Bürgerrechtler und Abbé Henri Grouès darstellt. Seit Juli 2023 sieht sich Abbé Pierre schweren Vorwürfen gegenüber, die von mehreren Frauen erhoben wurden. Diese reichen von sexueller Gewalt bis hin zu Übergriffen auf Minderjährige, und insgesamt gibt es 25 Zeugenaussagen zu den Vorwürfen. Lavernhe zeigte sich betroffen von den Enthüllungen und bezeichnete seine Empfindungen als „große Trahison“ und „große Traurigkeit“. Er erklärte weiter, dass er sich intensiv in seine Rolle eingearbeitet habe, wodurch er das Gefühl gehabt hätte, den Abbé Pierre „ein wenig gekannt“ zu haben, wie Le Parisien berichtete. Lavernhe unterstrich die schockierende Dualität des menschlichen Wesens und dass es Zeit brauche, um mit dieser Situation umzugehen.
