
In einem bewegenden Bericht schildert Christoph aus Bains in Haute-Loire, Frankreich, seinen Kampf um die Anerkennung des „Rechts auf Vergessen“ nach seiner Krebserkrankung. Der 49-Jährige, verheiratet und Vater eines 17-jährigen Kindes, wurde vor sieben Jahren mit Myelom multiple, einer Form von hämatologischem Krebs, diagnostiziert. Nach anhaltenden Rückenschmerzen und mehreren Arztbesuchen wurde die Krankheit schließlich entdeckt, was zu einer Notoperation und anschließender Chemotherapie sowie Strahlentherapie führte.
Die intensive Chemotherapie, die im September 2018 begann, dauerte bis Oktober 2021. Christophs Gesundheitszustand ist mittlerweile stabil, er arbeitet zu 80 Prozent, hat jedoch nach wie vor einige gesundheitliche Einschränkungen. Trotz seiner Genesung sieht er sich bei der Beantragung von Krediten großen Schwierigkeiten gegenüber, da sechs Banken ihn aufgrund seiner Krankheitsgeschichte abgelehnt haben. Seine Versicherung bot während seiner Erkrankung nur unzureichende Deckung, was zu einem Verlust von etwa 5.000 Euro führte.
Kampf um das Recht auf Vergessen
Christoph setzt sich aktiv für eine Gesetzesänderung ein, um Krebspatienten den schnelleren Zugang zum Recht auf Vergessen zu ermöglichen. Dieses Recht erlaubt es Patienten, ihre Krebserkrankung nach einer Frist von fünf Jahren nicht mehr anzugeben, vorausgesetzt, sie haben keine Rückfälle und die aktive Behandlung liegt mehr als fünf Jahre zurück. Das kürzlich verabschiedete Gesetz Lemoine hat die Frist von ursprünglich zehn Jahren auf fünf Jahre gesenkt und bietet Alternativen für Personen, die nicht für eine Versicherung in Frage kommen, darunter auch Optionen, ohne Gesundheitsfragen versichert zu werden.
Christoph engagiert sich auch ehrenamtlich bei der Ligue contre le cancer und ermutigt andere Betroffene, sich über ihre Rechte zu informieren. Es ist wichtig zu beachten, dass falsche Angaben an Versicherer zur Nichtigkeit des Vertrags führen können. Für weitere Informationen steht die AIDEA-Hotline unter 0800 940 939 zur Verfügung.
Für detaillierte Informationen über das Recht auf Vergessen können Interessierte auch einen Artikel auf april.fr einsehen.