
Am Freitag, den 4. Januar 2025, kam es in der Gefängnisanstalt Arles, im Département Bouches-du-Rhône, zu einem Geiselnahmevorfall. Ein 37-jähriger Häftling, der wegen Vergewaltigung unter Androhung einer Waffe eine 18-jährige Strafe absitzt, nahm fünf Personen als Geiseln. Zu den Geiseln gehörten ein Aufseher, eine Psychiaterin sowie drei Krankenschwestern. Der Häftling, der aus Guyana stammt, verwendete handgefertigte Spitzen, um die Geiseln zu überwältigen.
Der Vorfall begann gegen 11 Uhr und dauerte rund fünf Stunden. Laut dem Staatsanwalt von Tarascon hat der Häftling „kein terroristisches Profil“. Sein Hauptmotiv schien ein „Wechsel des Gefängnisses“ zu sein, jedoch gab es keine formale schriftliche Anfrage. Bei einer psychiatrischen Bewertung wurde festgestellt, dass er an einem Persönlichkeitsstörung leidet, die ihn für sich selbst oder andere gefährlich macht. Der Insasse hat eine Vorgeschichte von Gewalt im Gefängnis und wurde als „instabil“ beschrieben.
Entwicklung nach der Geiselnahme
Der Häftling gab schließlich nach Verhandlungen und dem Einsatz von regionalen Interventions- und Sicherheitsteams (Eris) auf, ohne dass es zu Verletzungen kam. Der Präfekt der Polizei der Bouches-du-Rhône bezeichnete den Häftling als „sehr gefährlich“ und lobte den erfolgreichen Ausgang der Situation ohne den Einsatz von Gewalt.
Nach der Geiselnahme wurde die Garde à vue des Häftlings am Samstag, den 5. Januar, um 18:30 Uhr aufgehoben. Stattdessen wurde eine Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik angeordnet. Der Häftling wurde in das psychiatrische Zentrum von Montfavet (Vaucluse) eingeliefert, mit der Möglichkeit, Anfang der nächsten Woche in die speziell angepasste Krankenhausabteilung (UHSA) in Marseille verlegt zu werden. Eine Anhörung ist geplant, sobald sich sein Zustand stabilisiert hat. Der Häftling hätte theoretisch bis 2031 aus der Haft entlassen werden können.
Der Justizminister Gérald Darmanin erklärte, dass alle Mittel mobilisiert wurden, um die Geiselnahme zu beenden und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Für weitere Informationen zu diesem Vorfall können Sie die Berichte von Europe 1 und France Inter lesen.